Wie ich bereits letzte Woche kund getan habe, bin ich für die Wehrpflicht, allerdings erwarte ich ein umfassendes Reformpaket, dass im Gegensatz zur großen Reform 2010 auch umgesetzt werden sollte.
DAS HEER UND SEINE AUFGABEN
Die größte Frage – die fehlt ja leider auch bei meiner Auflistung von letzter Woche – ist ja, welche Aufgaben das Heer künftig zugeteilt bekommen sollte?
Da aktuell eine Aufgabenstellung fehlt und das Spektrum einfach sehr breit ist, bietet das Heer defakto auch alles an, die Wahrheit ist, dass wir auf keine der Waffengattungen verzichten sollten.
Die Artillerie zu verschrotten, die Panzer einzumotten und fast komplett auf schweres Gerät (Eurofighter hin oder her) zu verzichten kann nicht die Lösung sein. Und der von ÖVP, FPÖ, SPÖ, Grünen usw. herauf- und hinunter-geprädigte Neutralitätsschutzschild, der sich im Kriegsfall wie eine Panzerglasglocke über Österreich stülpt, ist nicht das Papier wert auf den ihn unsere Parteien geschrieben haben, sondern nur ein Grund den Heeresetat klein zu halten und die eigenen Taschen vollzustopfen.
Wir sollten in Österreich nicht vergessen dass die Landesverteidigung insbesondere in unsicheren wirtschaftlichen Zeiten nicht zur Gänze aufgegeben werden sollte.
Auch der Katastrophenschutz ohne Heer, ist nicht vorstellbar.
Immerhin hat das Heer einen sehr wichtigen Vorteil, es kann defakto eine unbegrenzte Zeit lang auf eine große Zahl an Personal zugreifen, was die Freiwillige Feuerwehr, oder das Rote Kreuz nicht kann, diese Organisationen stellen sich zu großen Teilen aus Freiwilligen zusammen, die Hauptberuflich wo anders tätig sind und nur für einen limitierten Zeitrahmen zur Verfügung stehen.
Hier braucht es sowieso eine Reform, weil wenn sich jemand freiwillig zum Sandsack befüllen wie 2012 beim Hochwasser in der Steiermark meldet, wird er nicht weitervermittelt, meistens mit der Begründung, es ist genug Personal vorhanden, dass dies dann doch nicht so ist haben die Piraten 2012 vor Augen geführt bekommen. Diesbezüglich wird es demnächst noch einen Beitrag geben.
CYBERWAR UND DIE WEHRPFLICHT
Und für das zukünftige Cyberwar Szenario wird das Bundesheer zwar noch üben und militärische, wie organisatorische Kompetenzen entwickeln müssen, doch wird hier die Wehrpflicht vielleicht eher junge Leute motivieren sich bei den Cyberforces nach dem technischen Studium zu melden.
Hier muss man insbesondere die IT-Cluster in Israel erwähnen, dort hat die Armee sehr viel zu der Ausbildung und der Entwicklung der Branche beigetragen.
Das geht aber alles nur dann wenn man den Heer Raum gibt sich zu entwickeln und investiert. Außerdem wird ein Wort “Karriereentwicklung” eine wichtige Rolle spielen, Talente zu fördern ist meiner Meinung nach auch in der Wehrpflicht möglich und ein umfassendes Förder- und Entwicklungsprogramm notwendig.
Die Wehrpflicht, wie sie jetzt praktiziert wird, ist nicht effektiv, da gebe ich dem Minister recht, aber ich mahne ihn auch dazu aufzuhören zu behaupten, dass angeblich vollgefressene Offiziere an der Misere die er zu verantworten hat Schuld sind. Weil wer hat den Slogan “6 Monate ist genug” von Kreisky wirklich in die Tat umgesetzt?
Eben, er mag sich seiner Schuld – wie zuletzt auch bei der Olympiade – einmal mehr entziehen wollen, aber der Herr Minister weiß genauso gut wie ich, dass es genug Österreicher gibt, die dies anders sehen und die stellen glücklicherweise die Mehrheit der Bevölkerung.
LG SIVIC
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