Vier Meter unter der Wasseroberfläche kämpfen sich 12 Spieler um einen Ball der in einem von zwei Stahlkörben versenkt werden soll. Was sich komisch anhört, heißt Unterwasserrugby, dessen 11. Weltmeisterschaft bis zum 3. August in Graz ausgespielt wurde.
UNTERWASSER-RUGBY – IM WASSER GEHT ES HEIß HER!
In den letzten Tagen stand der Inside-Politics-YouTube-Channel im Zeichen der Unterwasser-Rugby Weltmeisterschaft. Dies war schon länger geplant und sollte als zusätzliches Angebot zum englischsprachigen Service der Veranstalter laufen, einzelne Spiele und insbesondere jene der österreichischen Mannschaften sollten dabei besonders im Fokus liegen. Und bei 97 Spielen in acht Tagen hat man auch wirklich viel zum Sehen gehabt.
Doch was ist eigentlich Unterwasser-Rugby?
Video: Was ist Unterwasser-Rugby, Österreichs Kapitän Thomas Schenkeli erklärt die Faszination des Sports.
Unterwasser-Rugby ist eine dreidimensionale Sportart die, wie der Name schon sagt, eben unter der Wasseroberfläche gepielt wird. Dabei geht es darum einen mit Salzwasser gefüllten Ball in einen Stahlkorb zu werfen. Wobei in der Regel das Tor durch „drücken“ erzielt wird. Als Rüstung hat man ein Paar Flossen, einen Schnorchel, eine Tauchermaske und die eigene Lungenkapazität. Mit diesen Utensilien ist man dann im Schnitt pro „Tauchgang“ ca. 20-30 Sekunden Unterwasser. Nach ca. drei bis vier Aktionen wechselt man mit einem anderen Spieler oder einer Spielerin. Die läuft ähnlich schnell und reibungslos wie beim Eishockey ab.
Video: Schweden versus Österreich – Bei diesem Spiel wird deutlich wie sehr es beim UWR um Vorherrschaft geht.
Der große Körperkontakt, das Rangeln um den Ball und die schnellen Bewegungen im Wasser sorgen dafür, dass dieser Sport viele Ähnlichkeiten zum „Rugby“ aufweist, doch mit dem Gerangel am Land hat UWR eigentlich so nichts am Hut. Gespielt wird Unterwasser-Rugby seit den 1960er Jahren, es entstand als eine Art Zeitvertreib für die damals noch junge Sportart des Gerätetauchens. Mit der Zeit entwickelte sich dann daraus eine eigene Szene. Die Geschichte dieses Spiels hat sich aber sehr unterschiedlich entwickelt und so entstand Unterwasser-Rugby nicht nur in Deutschland, sondern auch in Schweden, Österreich und anderen Ländern parallel zueinander.
WELTMEISTERSCHAFT IN GRAZ
31 Mannschaften mit mehr als 400 Athletinnen und Athleten haben sich in der Steiermark in insgesamt 97 Spielen acht Tage lang gemessen. Die Veranstaltung in Graz war der bislang größte Wettbewerb in der Geschichte des Unterwasser-Rugby.
Video: Österreichs Damen-Team kämpfte hart um den sechsten Platz
in der Gesamtwertung zu kriegen.
Die Leistung der österreichischen Teams konnte sich dabei durchaus sehen lassen. Die österreichischen Mannschaften schafften es jeweils ins Viertelfinale, wobei sich die Herren aufgrund der Siege gegen Luxemburg, Ungarn und die USA in der Gruppenphase einen entsprechenden Polster erarbeitet hatten. Erst gegen Schweden setzte es die erste Niederlage, ebenso war man gegen Dänemark im Viertelfinale und gegen Finnland im Kampf um Platz fünf chancenlos. Beim Platzierungsspiel gegen Spanien reichte es dann aber immerhin für den siebenten Rang von siebzehn angetretenen Mannschaften.
Ein anderes Bild zeigte sich bei den österreichischen Frauen, die erstmals bei einer Weltmeisterschaft teilnahmen. Zwar verloren die 15 Nixen das Eröffnungsspiel gegen die Kolumbianerinnen 3:0, sie konnten sich aber in Folge 3:2 gegen Dänemark und in einer Kreuzpartie gegen Kanada 14:0 durchsetzen.
Im Viertelfinale setzte es aber dann eine 7:0 Niederlage gegen die zu diesem Zeitpunkt noch amtierenden Weltmeisterinnen aus Deutschland. Kurz darauf konnte man sich gegen Australien mit 2:1 im Gruppenspiel um Platz 5 durchsetzen. Am Ende erreichten die Damen den sechsten von vierzehn Plätzen und mussten sich zuletzt den Schwedinnen 4:0 geschlagen geben.
Die neuen Weltmeister sind andere geworden, die kolumbianischen Herren konnten sich fulminant gegen Norwegen 2:0 behaupten und norwegischen Damen schlugen die deutschen Titelverteidigerinnen 0:1 durch ein „Golden Goal“ in der Verlängerung.
Dritte wurden bei den Damen die Kolumbianerinnen und bei den Herren die deutsche Nationalmannschaft. Alle Ergebnisse sind auch auf der offiziellen Webseite der 11. Unterwasser-Rugby Weltmeisterschaften abrufbar. Bei der nächsten Europameisterschaft oder dem Weltcup 2023 könnten sie aber durchaus schon im Semifinale mitspielen.
FAZIT:
So gesehen ist die Bilanz durchaus positiv zu sehen, es gibt aber noch genug Aufwuchspotential, Österreichs Frauen konnten aber in kurzer Zeit leistungstechnisch zur Weltspitze aufschließen.
Bei den Männern gibt es noch deutlich Luft nach oben, wie wohl man den siebenten Platz in der Weltrangliste halten und sich gegen mehr Mannschaften durchsetzen konnte als bei den beiden Wettbewerben davor.
BIS BALD,
EUER SIVIC
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