Meine ursprüngliche politische Heimat, die Monarchisten (SGA) haben es nicht geschafft zu kandidieren. Das Ergebnis kann sich jedoch sehen lassen, die Kaisertreuen haben mit 2279 Unterschriften soviel Unterstützung erhalten, wie ihnen beim letzten Mal (Nationalratswahl 2013) gefehlt hätte um kandidieren zu können.
Im August 2013 war es nämlich genau umgekehrt, da hatte man sich wesentlich bescheidener, nämlich mit etwa 370 Unterstützungserklärungen zufrieden geben müssen.
Warum man einen solchen Achtungserfolg erreicht hat, dürfte an mehreren Gründen liegen. Die Monarchisten mit denen ich sprach, orteten einige der folgenden Gründe .
1. Die Sozialen Medien spielen eine sehr wichtige Rolle, auch das als von Außen her konservativ eingestufte Lager, ist schon seit bald 10 Jahren im Web aktiv. Und über 2.820 Menschen gefällt der Auftritt auf Facebook.
2. Die niedrigere Hemmschwelle bei der EU-Wahl. Man nimmt es anscheinend bei den Gemeindeämtern und den Unterschriftswilligen mehr gelassen wenn man eine außerparlamentarische Fraktion beim Urnengang zum europäischen Parlament unterstützt als bei einer nationalen Wahl.
3. Und ab hier fängt meine Analyse an, die steigende Unzufriedenheit mit dem bestehenden Angebot. Der Erfolg von Europa Anders (die kommen wahrscheinlich rein) und der EU-Stop Partei zeigt, dass es mehr Angebot im politischen Einheitsbrei braucht. Auch Österreich wird sich in Zukunft auf Parlamente mit fünf oder mehr Parteien einstellen müssen.
Ich persönlich hätte sogar den NEOS noch einmal eine “Back to the Roots” Kur verschrieben, natürlich geht es mit dem Startvorteil von 3 unterzeichnenden Nationalräten leichter zu kandidieren, jedoch würden die NEOS damit auch noch einmal dass vorleben was Sie selbst verlangen, nämlich dass unsere im Parlament vertretenen Parteien auch brav sammeln gehen dürfen, bevor Sie kandidieren, denn das die Unterschrift eines Abgeordneten gleich viel Wert ist wie die Unterstützung von 866,66 Bürgern, ist wohl mehr als nur eine ungleiche Gewichtung und ein Symbol für die Abschottungspolitik der “politischen” Klasse.
Erstaunlich finde ich allerdings auch das EU-Stop trotz bescheidenen Auftritts, die Kandidatur geschafft hat, die muss ich demnächst einmal fragen, wie das ihnen gelungen ist, aber auf jeden Fall ein unterschätzter Underdog der einen Nerv der Zeit trifft, Themenparteien sind im Aufwind, weil man den gewachsenen und in die Breite gegangen Parteien immer mehr Misstraut.
Es bleibt also wieder einmal spannend, denn das Umdenken im Volke hat erst richtig begonnen.