Save your Internet-Graz-Plakat-offenes-Internet-Reform

Das geplante Leistungsschutzrecht für Verleger polarisiert weiter, am 26. August demonstrierten Bürgerinnen und Bürger gegen Uploadfilter und Linklizenzgebühren im Internet. Wir haben uns die Aktion Save Your Internet, näher angesehen.

Obwohl das EU-Parlament den ersten Vorschlag zum Leistungsschutzrecht mehrheitlich abgelehnt hat, demonstrierten am 26. August Internet-Bürgerrechtsgruppen in ganz Europa gegen die geplante Reform des Urheberrechts, denn die Debatte ist noch lange nicht vorüber.

SAVE YOUR INTERNET

Die Bürgerrechtsplattform Epicenter.works organisierte Fotoaktionen und Protestmaßnahmen in Graz, Wien und Innsbruck unter dem Motto „Save Your Internet“ gegen das geplante Leistungsschutzrecht.

Die knapp 30 Aktivistinnen und Aktivisten am Grazer Schloßbergplatz demonstrierten auch gegen die geplanten Uploadfilter, die zunehmende Regelmentierung und Überwachung des Internets als auch den Erhalt des Webs als Ort der Meinungsfreiheit. Ebenfalls anwesend waren Vertreter von Attac, der SPÖ, NEOS und den Grünen.


Video: Claudio Schiesl sprach mit Daniel Lohninger von der Bürgerrechtsplattform Epicenter.works über die aktuelle Debatte im EU-Parlament.

In der aktuellen Debatte geht es insbesondere um sogenannte automatisierte Vorprüfungen von Inhalten, die Betreiber von Webseiten und Social-Media-Plattformen einbauen müssten um Urheberrechtsverletzungen zu verhindern.
Hinzu kommt, dass die EU-Kommission Verlinkungen von Beiträgen oder das teilweise zitieren von diesen im Internet vergebühren möchte. Befürworter dieser Pläne sind vor allem Verlage und Medienhäuser, die aktuell die Meinung vertreten, dass Google durch seine marktdominierende Position mit ihren Inhalten zu Unrecht Geld verdiene.

Save Your Internet
Bild: Save the Internet – Netz-Aktivisten demonstrieren für ein „offenes Internet“.

Dabei spielt auch die Diskussion um die Verwendung von Memes eine Rolle, so könnten etwa Fotocollagen/-bearbeitungen mit fetzigen Sprüchen in Zukunft ohne Zustimmung der Rechteinhaber nicht einfach mehr so verbreitet werden. Bislang wurde das häufig toleriert, mit den integrierten Uploadfiltern wäre das dann nicht mehr der Fall, denn so Plattform- oder Webseitenbetreiber wie Facebook, YouTube oder auch Privatpersonen müssten dann die Inhalte vorher prüfen, das wäre etwa auch für Forenplattformen wir Reddit ein Problem, denn die Moderatoren sind meistens ehrenamtlich tätige Nutzer.

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Bild: Memes waren bislang ein oft tolerierter Graubereich, das könnte sich mit dem neuen Urheberrecht ändern.

Dieses Leistungsschutzrecht für Verleger hätte auch den Nachteil, dass etwa private Blogs und andere Internetseiten nicht mehr kostenlos und ohne Erlaubnis der „Urheberrechtsvertreter“ einen Link setzen dürften. Näheres dazu finden Sie auch im On The Grid Interview mit Daniel Lohninger von Epicenter.works, der sowohl das Konzept hinter dem Aktionstag Save Your Internet erklärte als auch darüber sprach welche weiteren Gesetzesvorschläge das Internet regulieren sollen, bzw. in wie fern nationaler Protektionismus das World Wide Web gefährden kann.

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VonSivic

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