Martin Sellner (Identitäre Bewegung Österreich) war dieser Tage in Graz. Wir trafen auf den sich selbst als Patrioten bezeichnenden Aktivisten in Graz um über seine Beweggründe, die Flüchtlingspolitik, die europäische Integration und die Pressefreiheit zu sprechen.
INTEGRATION IST EINE LÜGE – WIENER IDENTITÄRE IN GRAZ
Mit diesem Spruch gingen die Identitären am Mittwoch in der Grazer Innenstadt an den Start.
An einem Infostand diskutierten sie sowohl mit Passanten als auch politischen Konkurrenten im Stehen und auf gelben Liegestühlen über die aktuelle Politik in Österreich.
Neben steirischen Mitgliedern, gesellten sich eben auch Martin Sellner auch Kumpanen aus Wien hinzu.
Video: Martin Sellner spricht bei ON THE GRID über seine politischen Standpunkte.
Wir nutzten die Gelegenheit für ein Gespräch mit Martin Sellner, dem wir neben der Flüchtlings- und Migrationspoltik auch Fragen zur europäischen Integration stellten, Stichwort war hier der von der FPÖ genutzte Begriff “Europa der Vaterländer”.
Dabei gingen wir auch auf die zunehmende Germanisierung österreichischer Hochschulen im Lehrkörper als auch bei den Studenten ein und fragten ihn auch wie er die Pressefreiheit in Österreich sieht.
Ein Hinweis noch zum Ton, in der Hektik hat Claudio die Kanäle vom Mikro irrtümlich gesperrt, daher die schlechte Audioqualität von der Kamera.
INDENTITÄRE BEWEGUNG – DAS RECHTE GREENPEACE?
Die Identitäre Bewegung ist in Österreich alles andere als unumstritten, mit Straßenaktionen haben die rechten Patrioten in den letzten Jahren für Aufsehen gesorgt, in verschiedenen Medien wird die Gruppe von rechtsextrem bis neonazistisch bezeichnet.
Wenn Vertreter dieser Gesinnungsgemeinschaft zu Debatten eingeladen werden, verweigern andere Diskutanten die Teilnahme.
Der Grund dafür ist einfach, die Identitäre Bewegung stellt die Gegenthese zu politischen Gruppen wie etwa Grünen und Sozialisten dar. “Nicht einmal ignorieren”, hieß es hier in der jüngeren Geschichte, Seitens der anderen Reichshälfte, wobei es auch immer wieder zu kleineren aber trotzdem gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Vertreter der unterschiedlichen Lager kam (siehe Standard).
Die ungebremste “Überfremdung” und “Islamisierung” bringen den Untergang des Abendlandes und das Ende demokratischer Werte mit sich: sind die Identitären überzeugt, für sie ist die christlich-jüdische Prägung des modernen Europas ein wesentlicher Antrieb sich gegen, wie sie es sagen, den “linken politischen Mainstream” zur Wehr zu setzen.
Die rechtsgerichtete Gruppe versucht dabei mit Methoden Aufmerksamkeit und Empörung zu erregen, wie man sie sonst nur von Greenpeace, Peta oder auch politischen Gruppen Links der Mitte kennt.
Mit einem Scheinanschlag vor der SPÖ-Zentrale in Wien durch vermeintliche Islamisten oder mit bengalischen Feuern auf dem Dach der Grünen Parteiakademie in Graz, wo Anhänger ein Transparent mit den Worten “Islamisierung tötet” enthüllten, wollte man Bewusstsein für die eigenen Themen schaffen. Damit greift man auch ein Monopol an, nämlich die Herrschaft über die Straße, welche aktivistische Gruppen insbesondere aus dem linken Lager über Jahrzehnte für sich beansprucht haben.
MARTIN SELLNER – DAS GESICHT DER BEWEGUNG
Als Sprecher/Gesicht der Identitären Bewegung in Österreich tritt dabei Martin Sellner auf, der sowohl als Blogger/Autor als auch YouTube-Star im rechts-patriotischen Lager, hohe Resonanz erhält. Seine Angebote auf Twitter und YouTube zählen dabei mehr als 20.000 Abonnenten.
Video: In Kommentaren und Livestreams spricht Martin Sellner über das was ihn bewegt.
Der Student veröffentlicht seine Videos auf Deutsch und Englisch, finanziert sich “teilweise” schon über Spenden, ist regelmäßiger Gast bei Vorträgen und sorgte letztes Jahr mit einer Aktion im Mittelmeer für Aufsehen.
Dass es aber durchaus Probleme mit Finanzierungsplattformen gibt, zeigen Sperrungen von seinem Konto als auch jenem der Identitären Bewegung auf Patreon und Paypal im letzten Jahr. Mittlerweile richtete er selbst eine Unterstützerseite ein um seine Aktivitäten als auch Reisen zu finanzieren.
Eines ist aber aller möglichen Wertung unbestritten, Martin Sellner ist mit Passion und Ehrgeiz für seine Ziele dabei und das wird bei Freund und Feind fast “neidlos” anerkannt.
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