Rindt-Jochen Rindt-Spielberg-Lauda Kurve-Todestag-Steiermark

Jochen Rindt war der erste und ist bis heute der einzige Formel 1-Fahrer der posthum Weltmeister wurde. Der Deutsche mit österreichischen Wurzeln wuchs in der steirischen Landeshauptstadt Graz auf und war von 1964 bis 1970 Fahrer in der Formel 1.

JOCHEN RINDT – ÖSTERREICHS ERSTER FORMEL 1 WELTMEISTER

Mit dem Namen Jochen Rindt verbindet man in Österreich bis heute die letzten Jahre der Frühphase der Formel 1 und auch jenes Zeitalter in dem die Menschheit von einem Rekord zum anderen hetzte. So erreichten in den 1960ern bereits die ersten Flugzeugtypen regulär die zwei- bis dreifache Schallgeschwindigkeit und während man 1960 mit dem Spezial-U-boot Trieste im Marianengraben mit 10.910m Tiefe die tiefste Stelle der Weltmeere befuhr, landeten die ersten Astronauten 1969 auf dem Mond.

Die 60er Jahre waren ein Jahrzehnt der Superlative und des Aufbruchs, mehrere Generationen die noch von den persönlichen Erfahrungen des zweiten Weltkriegs und den Entbehrungen die die Nachkriegszeit mit sich brachte, geprägt waren, strebten nach Erfüllung, Weiterentwicklung und neuen Limits.

So auch Rindt, der heute als einer der „Urväter“ der modernen österreichischen Motorsportszene gilt. Ihm folgte bereits im Folgejahr seines Todes, 1971, sein Jugendfreund Dr. Helmut Marko ins Formel 1-Cockpit und im Jahr 1972 der spätere zweifache Formel 1-Weltmeister Niki Lauda, welcher in Jochen Rindt auch sein Idol sah. Neben seiner Rennkarriere führte Rindt auch einmal pro Monat gemeinsam mit Schauspieler-Legende Dr. Gunther Philipp – der auch Rennfahrer in der Gran Tourismo-Klasse war – durch das ORF-Motorsport- und Automobil-Magazin „Motorama“ und organisierte regelmäßig Motorschauen, die sich großer Beliebtheit erfreuten und so zu seiner Popularität beitrugen.

JOCHEN RINDT – DER STEIRISCHE JAMES DEAN

Und hier wird der Mensch Jochen Rindt zur Legende. Denn genau wie der Hollywood-Schauspieler James Dean, welcher mit 24 Jahren 1955 in seinem Porsche 550 Spyder ums Leben kam, wurde auch Rindt Opfer eines Autounfalls und starb vier Monate nach seinem 28. Geburtstag.


Video: Die ORF-Sondersendung „Motorama“ wurde zum Requiem für Jochen Rindt. (Quelle ORF, Motorama, 1970)

Am 5. September 1970 verunglückte der Rennfahrer in seinem Lotus 72 während der Trainings- und Qualifikationsrunden für den Grand Prix von Monza (Italien). Während dieser Fahrt kam es in der Parabolica zum folgenschweren Unfall der Rindt das Leben kostete. Dabei brach vermutlich die rechte Bremswelle des Lotus, der Wagen brach aus und prallte in weiterer Folge in die Leitplanke. Er rutschte dabei unter die Sicherheitsgurte – welcher er anscheinend aus Angst vor einem Feuerunfall nicht korrekt angelegt hatte – wovon möglicherweise einer ihm die Luftröhre durchschnitt. Außerdem wäre laut dem Unfallarzt Dr. Rosa – durch das Auseinanderbrechen des Fahrzeuges – ein Bein beinahe abgetrennt worden.
Rindt starb infolge des großen Blutverlusts im Rettungswagen auf dem Weg ins Krankenhaus.

Sein früher und dramatischer Tod machte ihn wie James Dean zur Legende. Wie der Schauspieler wurde auch Jochen Rindt posthum geehrt, seine Frau Nina Rindt erhielt am 18. November 1970 den Formel 1-Weltmeisterpokal, denn ihr Mann war mit seinen fünf Siegen in der laufenden Saison uneinholbar geworden. Überreicht wurde ihr der Titel von Jackie Stewart, der einer der engsten Freunde von Rindt war.

STARTSCHUSS FÜR GEDENKJAHR

Anlässlich dieses tragischen Unfalls versammelte sich am 2. September 2020 am Grazer Zentralfriedhof – wo Rindt beigesetzt ist – eine größere Trauergemeinde aus Familienangehörigen, Weggefährten, Presse, Politik und Fans, um Jochen Rindt und seinem Vermächtnis zu gedenken. Zudem wurde dem Rennfahrer eine eigene Straßenbahn gewidmet, die an diesem Tag eingeweiht und im „Rindt-Design“ ab nun durch Graz fahren wird. Darüber hinaus wird auch im Grazer Stadt Museum eine eigene Ausstellung das Leben des Formel 1-Weltmeisters beleuchten.


Video: In der Pressekonferenz sprachen Familienangehörige, Weggefährten und Politiker über persönliche Erinnerungen als auch Rindts Bedeutung für den österreichischen Motorsport.

Die Moderation der Veranstaltung übernahm der ehemalige ORF-Sportmoderator Robert Seeger, anwesend waren neben Rindts Tochter Natascha Rindt, auch sein Halbbruder Dr. Uwe Eisleben, sein Schul- und Rennfahrerkollege Dr. Helmut Marko (Motorsportchef Red Bull) sowie der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) und der Grazer Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl (ÖVP).

Nagl kündigte außerdem an, dass demnächst auch ein Platz im neuen Stadtteil Reininghaus nach dem Rennfahrer benannt werden wird.

BIS BALD,
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VonSivic

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