Nein, das ist nicht die Rückkehr der Jedi-Ritter, auch wenn sich das einige Personen wohl über die Piraten denken mögen. In der heutigen Episode geht es um die Piratenpartei an sich und den kommenden EU-Wahlkampf insbesondere.
Aber wenn ich es mir so recht überlege, dann könnte man die bislang noch nicht veröffentlichte und in Postproduktion befindliche Episode 5 tatsächlich “das Imperium schlägt zurück” nennen, aber mehr dazu in einer der späteren Ausgaben meines Blogs.
Von Jeopardy und Hammer und Sichel auf violetten Grund:
Wenn man einen Saal mit etwa einhundert Leuten betritt, in dem eine Menschenschlange auf einem großen Platz vor der Presidiale während der Jeopardy-Jingle spielt Wahlzettel in einer Urne wirft und mancher leicht dazu tänzelt, dann weiß der gelernte Insider, dass er trotz anders lautenden Testbild auf der Leinwand nicht am 30C3 in Hamburg beim Hackerjeopardy, sondern auf der Bundesgeneralversammlung der Piratenpartei gelandet ist.
Dort angekommen bot sich mir eine optimistische Stimmung und ich konnte wieder einmal hautnah die direkte Demokratie miterleben, so wurde selbst mein Antrag um Drehgenehmigung von der Parteibasis abgestimmt.
Leider hatte ich nur knapp eine Stunde zeit, doch sah ich eine ruhige und positiv gestimmte Mannschaft an Deck, die bestimmt und mit einem schon routiniert anmutenden Maße ihren Weg geht.
Die Partei hat neue Segel gesetzt das hat man definitiv gemerkt, mit ihrem neuen Wahlbündnis haben die Piraten unlängst schon für einen längeren Artikel bei mir gesorgt, da lag es natürlich nahe sich die Damen und Herren welche augenscheinlich gerne Kopftuch, Holzbein und Augenklappe tragen im Puntigamer Bräuhaus in Graz näher anzusehen und mit ihnen über ihre Pläne für die recht baldige Zukunft zu unterhalten.
Für mich ist das jetzt nicht unbedingt etwas neues, als ich politisch aktiv war, standen Generalversammlungen auf der Tagesordnung, ich habe zu mindestens an einem gefühlten Dutzend solcher Sitzungen in drei Parteien teilgenommen und behaupte mal frech dass hier selbstverständlich nach einer gewissen Zeit die Müdigkeit einen packt und manche Dinge einem überdrüssig werden, aber da muss jeder selbst durch und die Verantwortung tragen damit er nicht zum bloßen Stimmvieh mutiert.
Übrigens Graz muss echt ein Piratennest sein, die Partei hat zum dritten Mal seit 2010 eine BGV in Graz veranstaltet und ist hier im Rathaus durch Philip Pacanda vertreten.
Eine Besonderheit bei den Piraten ist immer schon ihre internationale Auslegung gewesen, denn auch Nicht-Österreicher konnten Mitglied bei der PPÖ werden, da verwundet es überhaupt nicht dass man auch internationale Gäste unter anderem aus Frankreich begrüßen durfte und einige Deutsche bei der BGV in der Organisation und dem Ablauf mit halfen.
Detail am Rande, bei der BGV 2010 ebenfalls in Graz wurde die Pirate Party Internal (PPI) gegründet, die für die weltweite Vernetzung zuständig ist.
Frisch lackiert ins neue Jahr:
So ein Motto würde ja nicht nur für die Piraten gelten, doch es drängt sich so einem dieser Satz auf, wenn man an das Wahlbündnis von Piraten, KPÖ und der Wandel denkt.
Dieses auf den ersten Blick skurril anmutende Gefährt soll auch für unabhängige Kandidaten einen Raum bieten sich politisch zu engagieren und an der Wahl zu beteiligen.
Laut Aussage von Christopher Clay hätte man ein sehr gutes Verhältnis mit den anderen Parteien aufgebaut und befinde sich nun in der Vorbereitung des koordinierten Wahlkampfes um die gemeinsamen Kräfte zu bündeln und ideal einzusetzen. Der Wandel hätte sich z.B. bei den Verhandlungen über das Wahlbündnis als Mediator verstanden und konnte zwischen der KPÖ und den Piraten eine vermittelnde Rolle einnehmen.
Eine ehrliche Antwort die auch zeigt dass trotz vieler Übereinstimmungen, natürlich auch Vorbehalte und programmatische Unterschiede Trennungslinien hervorheben können, die dann negative Wirkungen mit sich bringen. Die Stimmung diesbezüglich war auf der Bundesgeneralversammlung dem Vernehmen nach gut, aber am Ende des zweitägigen Konvents machte sich eine gewisse Müdigkeit breit, der Begriff vom Sitzfleisch kommt nicht von ungefähr und es waren auch vor allem Partei-interne Themen zu besprechen.
Eine ehrliche Antwort die auch zeigt dass trotz vieler Übereinstimmungen, natürlich auch Vorbehalte und programmatische Unterschiede Trennungslinien hervorheben können, die dann negative Wirkungen mit sich bringen. Die Stimmung diesbezüglich war auf der Bundesgeneralversammlung dem Vernehmen nach gut, aber am Ende des zweitägigen Konvents machte sich eine gewisse Müdigkeit breit, der Begriff vom Sitzfleisch kommt nicht von ungefähr und es waren auch vor allem Partei-interne Themen zu besprechen.
Ein Experiment mit vielen Möglichkeiten:
Bild: Noch scheint der rote Lack durch, wird sich das bald ändern?
So wie es hier am Bild zu sehen ist, wird man sich im Wahlkampf wohl nicht präsentieren. Doch steht diese Fotomontage wohl auch stellvertretend für die Entwicklung dieser Plattform.
Ich habe die Farbgebung und die Positionierung bewusst so gewählt, während die KPÖ als das alte aber nach wie vor robuste und solide Fahrzeug gilt, sponsern die Piraten neue Akzente Farben und Kompetenzen dazu, der Wandel hält als Mediator das ganze auf der Straße und sorgt für die Bewegung, denn ohne Räder kommt man nicht vom Fleck weg.
So genug von meinen literarischen Ergüssen, bleibt am Ende wohl die Frage nach der politischen Glaubwürdikeit und ob sich die Wähler überzeugen lassen. Ich wünsche euch nun viel Vergnügen mit den Gesprächen die ich mit den Bundesvorständen der PPÖ Christopher Clay und Lukas Daniel Klausner geführt habe.
In diesem Sinne viel Spaß mit der neuen Folge von Inside Politics Episode 6.