KURT HOHENSINNER – EIN KRONPRINZ WIRD PARTEICHEF
Vor einem Jahr gewann die KPÖ in Graz die Gemeinderatswahl und verwies die 18 Jahre lang regierende Volkspartei auf Platz 2. Der Verlust des Bürgermeisteramtes traf die ÖVP hart, immerhin verlor man an die Kommunisten das wichtigste Amt der zweitgrößten Stadt Österreichs. Elke Kahr hatte dabei mit ihrer Partei für eine Überraschung gesorgt und begann infolge dessen ihre politische Ideen im Bereich des Sozialwesens umzusetzen.
Stadtrat Kurt Hohensinner u.a. zuständig für Bildung, Inklusion ( z.B. Behindertenberatungsstelle, Behindertenhilfe und -förderung) , Marktangelegenheiten, Verbraucherschutz und Sport, sprach nun über seine Ideen für Graz und wie die ÖVP sich neu aufstellen möchte. Der 44 Jährige wurde im Frühjahr 2022 zum neuen Stadtparteiobmann gewählt. Provisorisch übernahm er bereits im Herbst letzten Jahres die Partei, nachdem sein Vorgänger Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl zurückgetreten war und Mitte November 2021 Herausforderin Elke Kahr das Bürgermeisteramt übernahm.
Video: Mit Kurt Hohensinner stand bereits der dritte Grazer-Parteichef dieses Jahr vor unserer Kamera.
Im Interview erklärte Hohensinner wie er die Volkspartei mit einer Bezirkstour und den „Vor Ort am Ort“-Aktionen wieder ins Bewusstsein der Bürger bringen will. Dabei sollen die Probleme der Bürger erfasst und Ideen für die Zukunft gesammelt werden. Auch durch eine greifbarere Ressortpolitik, etwa im Bildungs-, Wirtschafts- und Kulturbereich, sollen die Bürger die Arbeit der beiden VP-Stadträte Kurt Hohensinner und Dr. Günter Riegler besser wahrnehmen.
Ziel ist es mittel- bis langfristig mit neuen Konzepten und den besseren Lösungsvorschlägen die Grazer Volkspartei den Bürgern als die Partei der Macher und Leistungsträger näher zu bringen.
DIE VOLKSPARTEI IST DIE PARTEI DER LEISTUNGSTRÄGER
Hohensinner betonte einmal mehr, das kürzlich vom ehemaligen Landeshauptmann Hermann ausgegebene Motto, dass sich die Volkspartei als Vertreter der Leistungsträger sehen muss. Dabei kritisierte er auch den Trend, dass Leute weniger arbeiten um mehr Sozialleistungen zu beziehen. In seiner Doppelfunktion als Grazer ÖAAB-Obmann (Österreichische Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerbund) möchte er auch dem immer offensichtlicher werdenden Arbeits- und Fachkräftemangel entgegentreten und will auch ältere Bürgerinnen und Bürger die bereits in Pension oder Ruhestand sind, auf freiwilliger Basis und mit entsprechenden Steueranreizen, zumindestens in Teilzeit, im Arbeitsleben belassen bzw. diese zu einer Rückkehr bewegen.
Außerdem sprach sich der Sportstadtrat für den Bau und die damit einhergehende Debatte über ein zweites Fußballstadion aus. Denn die Merkur Arena ist bereits jetzt aufgrund der vielen Spiele von Sturm Graz (Bundesliga) und dem GAK (2. Liga) stark ausgelastet. Die Debatte über ein zweites Stadion läuft bereits seit 2019, damals stieg der GAK wieder in die 2. Liga – und damit in den Profifußball – wieder auf.
Gleichzeitig kritisierte der Obmann der größten Oppositionspartei den politischen Stil von Bürgermeisterin Elke Kahr mit ihm und, dass seine Partei bei etlichen Projekten oder Beschlüssen, wie etwa der geplanten Umbenennung eines Teils der Conrad von Hötzendorf-Straße, übergangen wurde und davon erst aus den Medien erfahren hatte.
Näheres zu Kurt Hohensinner, seinen Werdegang, seinen Ideen und Kritikpunkten finden Sie im Video-Interview.