Veränderung ist die stete Konstante in unserem Leben und Ostern gilt ja als das Fest der Wiedergeburt. Deswegen nutze ich (Claudio Schiesl/Sivic) heute einmal die Gelegenheit meine Gedanken zum diesjährigen Osterfest mit euch zu teilen.
Die Welt ändert sich, gestern sah ich etwa zum ersten Mal eine Frau bei der traditionellen Fleischweihe der Osterkörbe die Segnung durchführen. Das finde ich als mittlerweile ehemaliger Katholik gut und zeigt, dass man sich auch hier langsam dem Zeitgeist öffnet. Immerhin bin ich 2003 aus der Kirche ausgetreten und 2005 zum japanischen Nichiren-Buddhismus (Soka Gakkai – Werteschaffende Gesellschaft) konvertiert. Wenn ich bedenke, dass dies bald 16 Jahr her ist, merke ich wie schnell doch die Zeit vergangen ist.
Aber ja, ich hatte immer wieder meine Probleme damit, dass sich die katholische Kirche in gewissen Bereichen nur „zaghaft“ geöffnet hat. Und unabhängig wie man zu den Öffnungsschritten des zweiten vatikanischen Konzils der 1960er Jahre steht oder nicht, es wäre schon längst Zeit für die nächste Reform gewesen. Das Titelbild gibt also durchaus einen Ausblick darauf, in welche Richtung sich die Kirche in den nächsten Jahrzehnten begeben könnte und das ist meines Erachtens gut so.
OSTERN 2021 – OSTERRUHE STATT SHUTDOWN
Gleichzeitig müssen wir als Gesellschaft mutig in die neuen Zeiten schreiten, da bietet sich Ostern als Fest der Wiederauferstehung entsprechend an neue Ziele anzustreben. Denn die Pandemie hat dafür gesorgt, dass wir einiges neu denken, aber sobald seitens der Regierung die Maßnahmen zurückgenommen werden, verfallen viele Menschen in alte Gewohnheitsmuster. Das ist jetzt kein Vorwurf oder ein Hinweis darauf, dass die Bundesregierung alleine das Allheilrezept anbietet. Nein, es ist lediglich eine Erinnerung daran, dass wir sowohl gegenüber den Vorschlägen und Verordnungen der Politik kritisch bleiben, aber auch uns selbst nicht allzu sicher fühlen sollten.
Leichtsinnig zu sein macht jetzt keinen Sinn. Jedenfalls ist eines nach einem Jahr Pandemie klar, wir wissen noch nicht wie es weitergeht. Es wäre fahrlässig die Sache runterzuspielen und sich alleine auf die Heilung durch die Impfung zu verlassen.
Doch andererseits wäre es ebenfalls fatal zu glauben, dass wir uns andauernd mit Ausgangssperren und Einschränkungen des öffentlichen Lebens (Lockdowns, Shutdowns, etc.) dem Virus und der restlichen Verantwortung entziehen könnten. Das gilt für uns selbst, wie auch für die Politik.
Die Politik hat dabei in Form des Wordings darauf reagiert, so wird der Begriff Lockdown durch die „Osterruhe“ ersetzt. Auch mit aktuellen Kampagnen wie der 1,2,3,-Regel, will man die Bürger auf spielerische Art und Weise dazu motivieren weiterhin die FFP-2-Masken zu tragen, zwei Meter Abstand zu halten und sich alle drei Tage testen zu lassen. Ob dies noch viel bringt sei dahingestellt.
Ich sage: „Mitdenken geht vor medialer Panikmache!“
Es gilt besonders in der Pandemie an die Eigenverantwortung zu appellieren als andauernd mit neuen Verordnungen und Botschaften die Menschen zu verunsichern.
PANDEMIE DES SCHRECKENS, NICHT DER TOTEN
Tatsache ist, dass in Österreich statistisch gesehen jeder 16. Bürger mit Sars-Cov-2 oder durch eine mit dieser verwandten Mutation infiziert wurde. Ein Großteil der bislang
Infektionen war symptomlos oder verlief mild. Jedoch gab es auch eine nicht gerade geringe Zahl von Erkrankungen die entsprechende Folgeerscheinungen (z.B. Long-Covid) mit sich gebracht hatten und eben zu Todesfällen führten. Die Pandemie verlief – relativ gesehen – weniger dramatisch, als man es noch vor einem Jahr befürchtet hatte. Durch die Mutationen könnte sich das zwar ändern, wissen tut dies seriöserweise aber niemand und genau hier liegt das Problem.Denn die Glaubwürdigkeit leidet unter der doch bislang noch guten medizinischen Versorgungslage. Auf der anderen Seite sind die sozialen und wirtschaftlichen Konsequenzen der Krise weit problematischer. Nach wie vor sind Gastronomie, Handel und Tourismus massiv von den Folgen der Reise- und Ausgangsbeschränkungen betroffen und insbesondere der Kultur- und Sportbereich haben mit hohen Umsatzrückgängen zu kämpfen. Das Dilemma nimmt somit seinen Lauf.
Die Politik kann derzeit nicht wieder aufmachen und die Beschränkungen zurücknehmen ohne das Risiko einer erneuten großen Infektionswelle in Kauf zu nehmen, doch hält ein Gutteil der Bevölkerung diese Einschränkungen mittlerweile für übertrieben.
Vielleicht hilft ja die jetzt verordnete „Osterruhe“ dabei die Gemüter abzukühlen, praktisch sind wir aber damit konfrontiert, dass wir langsam eine Rückkehr zur gewohnten Normalität bräuchten. Impfung hin oder her. Und genau diese Rückkehr wird es so schnell nicht geben, sei dies aus parteipolitischen Kalkül oder aus gesundheitspolitischen Gründen. Das wissen auch Kurz, Kogler, Anschober, Nehammer und Co. Aber im Moment wird sich daran nicht allzu bald etwas ändern.
Ich wünsche euch auch im Namen der Redaktion trotzdem frohe Ostern und geruhsame Feiertage!
BIS BALD,
EUER SIVIC
INSIDE POLITICS – MEHR ALS TAGESPOLITIK…
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