… so oder so ähnlich hat mich am letzten Samstag ein Pirat aufgefordert, wieder bei der Piraten Partei aktiv zu werden.
Nur dafür habe ich im Moment keine Lust, obwohl ich hier im Widerspruch mit mir selbst stehe, denn natürlich bin ich so unpolitisch wie ein Betonwand weich ist. Dieser treffende Vergleich eines Freundes beschreibt meine Haltung zur Politik, ich beleibe standhaft auf dem Berg und schaue auf die Lenker und Denker herunter.
Ich schreibe lieber in meinem Blog und hoffe darauf dass ich nicht der einzige Mensch bin der so denkt.
Und ja ich ertappe mich selbst oft dabei, alt zu werden und dabei bin ich noch sehr jung, was mir keiner mehr absprechen kann ist Erfahrung und die kommt mit dem Alter. Daher mache auch nicht mehr alles und Politik ist für mich nichts unbeteutendes, aber ich bin lieber Beobachter, als Lenker.
Im Alter können wir angeblich tun und lassen was wir wollen, naja gewisse Grenzen finanzieller, physikalischer, gesetzlicher und angeblich moralisch gesellschaftlicher Natur sind hier natürlich auch zu berücksichtigen.
Ich habe eine Frage an euch, wahrscheinlich bin ich nicht der einzige der unnötigen Kram mitschleppt, aber könnt ihr auch daran erinnern wann ihr das letzte Mal überlegt habt, eure Tasche auszuräumen und die unnötig gewordenen Dinge draußen zu lassen?
Ich hab einmal so ein Schlüsselerlebnis gehabt und aus der Jackentasche alles rausgenommen und da lag dann ein Haufen Zeug am Tisch, ich dachte mir dies und jenes brauche ich und am Ende entsorgte ich nur eine zerknüllte alte Rechnung.
Und jetzt sind wir wieder am Punkt, viele Dinge nimmt man aus Erfahrung mit, sei es die zwei Packungen Taschentücher, das Feuerzeug auch wenn man Nichtraucher ist, die Taschenlampe wenn sie nicht schon im Handy integriert ist, natürlich das Handy, die Brieftasche (plus Inhalt), Glücksbringer, eine Flasche Wasser, Pflaster etc. pp. .
Die Frage ist braucht man das alles ?
Und genauso geht es den etablierten Parteien auch, da muss man auf eine Vielzahl von Faktoren wie Gewerkschaften, Naturfreunde, Wirtschaftskammer, Bauernbund, Sportunion, ARBÖ, ÖAMTC, ÖAAB, CV usw. . Und auf diese Interessensgruppen und Vorfeldorganisationen, sowie ihre Bedürfnisse muss man natürlich Rücksicht nehmen dadurch entsteht ein entsprechender Ballast.
Da finde ich sollten die Piraten froh, sein dass es seit dem Neustart im letzten Jahr zum Einen Berg auf ging und zum Anderen nicht zu viele alte Gesichter (das hat jetzt nichts mit dem Alter per’se zu tun) übrig blieben. Dadurch war der Neustart effizient und erfolgreich und so etwas kann eben nur mit frischen Blut dass von vernünftigen Verantwortlichen mit Erfahrung, aber dem Willen zur Veränderung geführt wird, gelingen.
In Österreich haben die Traditionalisten das Sagen und daher wird ja z.B. der Fussball als tief defiziteres und international eher wenig erfolgreiche Sportart durchfinanziert.
Dass hat natürlich auch mit dem nationalen Prestige zu tun, womit auch versucht wird die breite Masse gleichbleibend zu befriedigen und insbesondere in Österreich unzufrieden zu machen. Der Mikrokosmos Fußball ist wohl eine sehr treffende und bedeutende Feldstudie um sich die politische Lage in Österreich im kleinen vor Augen zu führen.
Aber etwas entscheidendes fehlt der Idealismus und dass ist derzeit das größte Defizit heimischer Politik.
Österreich ist eben das Land des kleinen Glücks, mehr will man hier eigentlich gar nicht, man distanziert sich vom großen Weltgeschehen hat aber gleichzeitig einen Anspruch auf irgendeine surreale Art und Weise der Nagel der Welt sein zu müssen.
Und wenn man sich unsere Politiker genauer ansieht, dann sind die gar nicht so unterschiedlich wie der Otto Normal Bürger.
Aber genau hier liegt das Problem vergraben, sie geben sich ultraschlau und hypersmart, was viele gar nicht sind. Volks nahe sind sie von ihren Lebenläufen schon, von ihrem Handeln her aber nicht.
Deswegen wundert man sich ja überall auf der Welt so, warum solche Personen solch wesentlich wichtige politisch bedeutende Funktionen in Österreich inne haben.
Ob das jetzt Darabos ist der die Eurofighter zurückgeben will, weil er jetzt endgültig die rauchende Pistole gefunden hat.
Und wenn wir ehrlich sind, ich glaube im privatwirtschaftlichen Marketingbereich wäre er sicher sehr erfolgreich, nur kennt ihm dann keiner aus der Fachkreis und das ist ihm zu wenig, Geltungsdrang kann auch krank wirken und ja diese Erkenntnis vielleicht schon gekommen, aber ich glaube er hat Angst, dass er ohne die Partei nichts werden könnte und naja der Traum vom Bundeskanzlerposten, oder Landeshauptmann von Burgenland zu werden, ist noch nicht ausgeträumt.
Ob das nun Ministerinnen aus Innen- (Mikl- Leitner (Mrs. Grinsekatz)) und Finanzministerium (Fekter) sind die großartig “Her mit den Millionen, her mit den Zaster, her mit der Marie” rufen, oder Abgeordnete wie die junge Fr. Mag. Rudas sind, die während einer Rede im Nationalrat feststellen müssen, dass sie nicht mehr wie im Wiener Rathaus sitzen, sondern nun in die politische Bundesliga aufgestiegen sind, das sind alles nur Personen die Blend und Rauchgranaten werfen, denn Sie können außer rethorisch gut vorbereiteten populistischen Worthülsen auch nicht mehr tun.
Ich gefordert und geführt werden, wobei letzteres garnicht mal so sehr, die Politik hat die Aufgabe für Verteilungsgerechtigkeit zu Sorgen, dafür sind die Steuern da, wir müssen aufhören unsere Streikmüdigkeit in Österreich als wirtschaftliches Gut und Bonuspunkt für Investoren zu vermarkten, weil dies wird auch nur so lange funktionieren, bis andere Staaten sich bemühen auf diesen Index noch besser zu werden und sorgt eigentlich auch nur für niedrige, oder maximal moderate Lohnerhöhungen.
Und ja die Wahrheit ist, dass es vielen Politikern nur noch um die eigenen Interessen geht und nicht um die Ideale für die sie eigentlich stehen. Natürlich wird ein Politiker wissen mir zu wiedersprechen, es geht ja schließlich um seine Job und Intelligenz will ich niemanden absprechen.
Die Lohnerhöhung im Nationalrat ist meines Erachtens auch in Ordnung, aber es ist trotzdem auch wichtig das mehr Transparenz gezeigt wird und auch einmal nach außen transportiert wird, wie der Arbeitstag eines Ministers, oder Abgeordneten aussieht, mit dieser Form könnte man Leute zurückgewinnen, oder gar dazu animieren keiner populistischen Partei die Stimme zu geben.
Aber anscheinend will man in Zukunft durch den Parteifilz, der ins unendliche geht die neuen Machthaber blockieren, wir werden sehen was der Morgen bringt.
Der Idealismus ist nicht tot, aber es gibt einfach zu wenige die bereit sind sich auf das Niveau der Politik herabzulassen, soweit sind wir nämlich heute.