Österreich und doppelte Staatsbürgerschaften ist ein eigenes Kapitel, doch mit der Forderung den Süd-Tirolern erstmals nach fast 100 Jahren wieder die österreichische Staatsbürgerschaft anzubieten, entsteht durch die FPÖ in den Regierungsverhandlungen ein „Window of Opportunity“.…
Hinweis: Der Autor dieses Artikels ist Mitglied der Süd-Tiroler Freiheit, damit ist nach journalistischen Kriterien keine „Neutralität“ in der Berichterstattung gewährleistet.
Österreichs Politik bei der Vergabe von doppelten Staatsbürgerschaften ist „konservativ“ und „eigen“ zugleich, die Republik vergibt an sich keine Zweitpässe, die Entscheidungen in diesem Bereich werden zum Teil durch die Bundesregierung, die Landeshauptleute oder andere „Sonderregelungen“ getroffen. Die Zahl der Doppelstaatsbürger ist aber indes nicht gerade gering, so mancher Österreicher der nach 40 Jahren in Deutschland etwa doch noch einen deutschen Pass beantragt, hat die Doppelstaatsbürgerschaft genauso, wie diverse Schauspieler (Christoph Waltz, Arnold Schwarzenegger), Opernsängerinnen (Anna Netrebko), Diplomatenkinder die einmal im Nationalrat saßen (Christoph Vavrik) oder die Wiener Vizebürgermeisterin Maria Vasiliakou.
Nachdem sich 19 von 35 Abgeordneten des Süd-Tiroler Landtages für die doppelte Staatsbürgerschaft von Süd-Tirolern ausgesprochen und auch die Landeshauptleute Platter (Tirol) und Kompatscher (Süd-Tirol) die Initiative ergriffen haben, könnte es Ernst mit der Zwei-Pässe-Lösung werden.
NEOS und FPÖ haben bereits ihre Zustimmung signalisiert, liegt es nur noch an der ÖVP das getrennte Land zumindestens am Papier wieder zu vereinigen. Ob sich Sebastian Kurz traut bleibt offen, denn neben den ca. 350.000 deutschsprachigen Süd-Tirolern würden sich auch noch zehntausende italienisch-sprachige Bürger und ca. 40.000 Ladiner als mögliche Kandidaten für die doppelte Staatsbürgerschaft anbieten.
HInzu kommen knapp 1.5 Millionen italienisch-sprachige Personen die altösterreichischen Volksgruppen angehören und vom Trentino bis zum Triestiner Meerbusen leben, ob sich in den nächsten Jahren auch hier eine Lösung findet bleibt abzuwarten. Slowenien und Italien vergeben schon seit Jahren an ihre Volksgruppen über der jeweiligen Grenze doppelte Pässe, ähnliche Regelungen gibt es auch in 24 anderen EU-Staaten.
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