Artikel 13 des neuen Urheberrechts bereitet den Gesetzgebern Kopfzerbrechen. „Was ist Satire?“; heißt die große Frage. Eine Deutsche Humornorm könnte Abhilfe schaffen.
Deutsche Politiker und Gesetzesmacher sind verzweifelt, im neuen EU-Urheberrecht gibt es Ausnahmen für die satirische, humoristische und kabarettistische Verwendung von Inhalten, insbesondere die Frage was ein Meme ist stellt die Bundestagsabgeordneten vor ein Rätsel.
Denn bislang galten sogenannte „Einzelentscheide“ für den Gesetzgeber und die Gerichte als richtungsweisende Hilfe bei der Erstellung und Durchsetzung von Regulierungen.
Im Zuge der zu erwartenden Menge an Fällen braucht es für die Behörden ein Hilfsmittel, also eine Deutsche Humornorm (DHn) die festlegt was Humor oder Satire ist und wie diese Begriffe auszulegen sind.
Berlin wird jedenfalls den Ball auch nach Brüssel und Straßburg spielen, denn was für Deutschland gut ist, ist auch für die Europäische Union von Vorteil.
EUROPÄISCHE HUMORNORM SCHEITERTE 2016
„Allein schon aus Qualitäts- und Konsumentenschutzgründen müsse es hier Normen geben!“, sagte etwa der deutsche EU-Abgeordnete Martin Sonneborn (Die Partei) auf Anfrage von Inside Politics. Sonneborn hat vor einigen Jahren bereits einen Richtlinienentwurf im EU-Parlament eingebracht, scheiterte 2016 jedoch mit der Durchsetzung.
Video: Martin Sonneborn scheiterte 2016 mit der Humor-Richtlinie.
Er fordert nun in Einklang mit seinem CDU Pendant Axel Voss, das Kunden von Kabarettvorstellungen mindestens 25 mal bei einer 90 minütigen Vorführung zum Lachen gebracht werden, wenn dies dem „Künstler“ nicht gelingt, dann haben die Gäste das Recht ihr Geld zurückzufordern. So soll deutsche „Lach-Qualität“ geschaffen und nicht durch irgendwelche laienhafte Stümper erzeugte Pseudo-Satire gefördert werden.
AUCH AXEL VOSS WILL EINE HUMORNORM
Bei der Umsetzung dieses Vorschlages auf nationaler als auch europäischer Ebene könnten Experten aus den ehemaligen Ostblock-Ländern helfen. „In der Zone haben wir zehntausende Fachkräfte die einst im Innenministerium als Stasi-Mitarbeiter die Drehbücher von Fernsehshows und -serien zum Wohle des gesunden Volkswitzes überarbeiten, es wäre eine Schande die Talente dieser Leute bis zu ihrer endgültigen Pensionierung zu verzichten!“, lässt Martin Sonneborn einen Journalisten der ARD wissen.
Axel Voss weißt wiederum auf Anfrage unserer Redaktion darauf hin, dass es ihm insbesondere um eine für alle Bürger und Gesetzesvertreter einheitliche und leicht verständliche Formulierung gehe. So soll sich jedermann der etwa in der „Meme-Kategorie“ mancher Suchmaschine nach Bildern sucht auch sicher sein, dass es sich beim wiedergegebenen Inhalt um kein von Russland oder amerikanischen Internetkonzernen lanciertes Propaganda- oder Fakenews-Material handelt. Er will insbesondere professionelle Kabarettisten und Satiriker durch die Humornorm schützen und Leitblätter wie das Titanic-Magazin auch für künftigte Generationen erhalten.
FAZIT:
Wir dürfen gespannt sein, in wie fern sich Fairtrade- und Qualitätssiegel für im lustigen Gewerbe durchsetzen lassen, Stiftung Warentest kündigte jedenfalls an die Grundlagen für die Deutsche Humornorm schaffen zu wollen.
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