Cybersicherheit, Hackerangriffe, Trojaner, Cyberabwehr usw., diese Begriffe begegnen uns immer wieder wenn es um Internetkriminalität, digitale Wirtschaftsspionage, digitale Kriegsführung oder gezielte Übergriffe von Hackern geht. Das Innenministerium, Einsatzorganisationen, die Wirtschaftskammer Steiermark und dutzende Unternehmen haben gestern den „Ernstfall“ geprobt.
Irgendwo um 9 Uhr morgens fällt plötzlich das Computer-Netzwerk eines Unternehmens aus, die Administratoren setzen sich an die Arbeit und versuchen das System wieder in Gang zu kriegen, eine halbe Stunde später meldet sich plötzlich ein Unbekannter per SMS an den Firmenchef und fordert 2 Millionen Euro Lösegeld für den Zugang zu den eigenen Daten. Nun ist klar was passiert ist, ein Hackerangriff legt gerade den Betrieb lahm.
Dieses und ähnliche Planspiele wurden gestern im Zuge der Cyber-Security Planspielreihe 2017 geübt, ebenfalls wurden Erste-Hilfe-Maßnahmen mit Mitarbeitern des Roten Kreuzes trainiert. Dazu zählten auch Wiederbelebungsversuche, um bei möglichen Stresssituationen, Überbelastung oder Ausfall der humanen Komponenten (Menschen) im Büro, helfen zu können.
Die Vertreter der Trägerorganisationen Dr. Dernoscheg, Mag. Gaisch und Dipl. Ing. Kortschak thematisierten in ihren Statements den Ernst der Lage im digitalen Zeitalter, denn Angriffe auf Unternehmen, kritische Infrastrukturen oder Datenspeicher, sind heute eine permanente Bedrohung geworden, weswegen auch die Wirtschaftskammer auch seit geraumer Zeit einen 24 Stunden Dienst anbietet um ihren Mitgliedern im Ernstfall beizustehen.
Video: Interview mit Karl-Heinz Dernoscheg (WKO-STMK) zum Planspiel 2017.
Im wesentlichen ging es bei der Übung, die von Dipl. Ing. Kortschak und seiner Firma „sevian7 IT development GmbH“ in Zusammenarbeit mit Polizei, Rettung und Wirtschaftskammer entwickelt und veranstaltet wurde, um reale Bedrohungen die das Internet, soziale Medien und Hackergruppen darstellen, unter realitätsnahen Bedingungen durch zuspielen.
Laut offizieller Webseite handelt es sich u.a. um folgende Themen:
– Blackout
– Führungskräftetraining
– Digitalisierungsstrategien
– Prozessoptimierung / Produktentwicklung
– Stabsarbeit
– betriebliches Krisenmanagement
– Social-Media-Krisen (z.B. Shitstorm)
– Personalentscheidungen
Dabei wurden Arbeitsgruppen mit den Experten der Betriebe gebildet und auch aufgezeigt wie man einer entsprechenden Situation in Zusammenarbeit mit Bundesheer, Polizei usw., Stäbe und Expertengruppen bildet.
Bei dem Cyber-Planspiel war der Zugang für die Presse aus Sicherheitsgründen „begrenzt“, der Zugang zur Eröffnungsveranstaltung wurde von den Sicherheitsleuten der Firma „sevian7 IT“ bewacht und war beschränkt, eigene Akkreditierungskarten für die jeweiligen „Gruppen“ wurden ausgegeben, womit die Übungsleitung in der Lage war die einzelnen Personen mit ihren Bewegungsrechten zu identifizieren und zu trennen. Taschenkontrollen gab es hingegen nicht und auch in der Einsatzzentrale im Erdgeschoss, gab es keinen „Doorman“ (Türsteher), aber wie gesagt, es war nur ein Probelauf.
Die Übung dauerte von 9:00 bis 17:30 Uhr inklusive Manöverkritik. Für das leibliche Wohl sorgte, laut Presseinformation, die Wirtschaftskammer.
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