Gleich vorweg, wer diesen Zettel sieht muss mich erst verstehen!?!
Wie kann ich Karas meine Vorzugsstimme geben und „Europa Anders“ wählen, naja dass hat mir meine Mutter eingebrockt, die mich bezirzt hat Karas meine Stimme zu geben, da er ein hoch intelligenter Mensch sei und zur erweiterten Familie gehöre, damit decke ich eine kleine private Anekdote auf, denn Karas war ein ehemaliger Nachbar von uns in Wien.
Genug der Soft-Facts nun zum Würfeln, Europa Anders stand schon längst fest, so war nur noch meine Vorzugsstimme frei, diese konnte man ja diesmal egal wem geben, ich hätte natürlich auch gerne Strache nach Brüssel geschickt, aber dafür hatte man zuwenig Werbung gemacht, da hätte man vor drei Wochen richtig die Werbetrommel rühren müssen.
So standen nun drei Kandidaten zur Auswahl 1,2, Karas, 3,4 Ehrenhauser, 5,6 Stadler, wie man letzteren wählen könnte, fragen sich jetzt wohl viele des linken Lagers, jedoch machte Stadler eine sehr sympathische Figur bei meinem Interview und brachte durchaus pro-demokratische Forderungen (Abschaffung der 4% Klausel bei Nationalratswahlen, mehr Rechte für Blogger und Internetmedien etc.) aufs Tapet. Damit stimme ich überein, dies galt übrigens auch für Ehrenhauser.
Es fällt auf, dass Stadler in diesem Zusammenhang viele Forderungen des linken Lagers aufgriff, das Endergebnis war aber hingegen dass was viele erwarteten.
Beide verlassen nun das politische Rampenlicht und wie es nun mit den Wahlbündnissen REKOS und Europa Anders weitergeht, wird man erst sehen.
Insbesondere fällt auf dass anscheinend ein einfacher Name wie „EU-Stop“ einer ist mehr Anziehungskraft hatte als die Anderen, die als letzte angemeldete Liste, genoss ein kleines Bad in der Sonne und erreichte mit 2.7% die meisten Stimmen der nicht im Parlament vertretenen Parteien und dies bei einem Budget von gerade einmal 20.000 Euro, da war die Ausbeute höher als bei den Julis (Jungen Liberalen) die 2009 ungefähr die gleiche Summe an Geld zur Verfügung hatten.
(Bin jetzt grad drauf gekommen dass des doch a Blödsinn war, die Vorzugsstimme gilt nur für einen Kandidaten der Partei die man wählt, naja bled glaufen ;)! Sowas passiert wenn man auf seine Mutter hört und sich nicht selbst noch einmal informiert, wir sind halt nicht in Deutschland.
(Drum merkt euch, Vertrauen ist gut, Kontrolle noch immer besser!)
Bestürzung bei den NEOS:
Nun zu meinen Lieblingsschülern im Parlament, den NEOS.
Auf meine Gratulation zum Einzug ins Parlament antwortete ein junges Mitglied der Pinken in etwa so:
Ich: Gratz, auch wenn das „Wahlergebnis“ noch nicht veröffentlicht ist.
Juno: Wieso? Es ist furchtbar!
Ich: Ihr habt es ins Parlament geschafft.
Juno: Weit unter den Erwartungen, mit nur einem Mandat.
Wenn man dass so sieht müssten eigentlich die Rücktrittsaufrufe für Mlinar innerhalb der Partei jetzt enorm sein, das erinnert mich wie an einen Vorstand einer Aktiengesellschaft der das angestrebte Ziel von 15% nicht geschafft hat,
aber eben 8% Gewinn einfuhr und wegen des schlechten Ergebnis nun zurücktritt.
Auch die NEOS müssen erst im politischen Alltag landen, die SPÖ gehört ja auch zu den Wahlgewinnern mit einem Plus von 0,1%, willkommen in den Zeiten des gebremsten Wirtschaftswachstums.
Hätte Angelika Mlinar nicht die Kompetenz (Mitarbeiterin im Eu Parlament, Arbeit bei ICMPD, etc.) die man ihr zuschreibt, würde man wohl sonst den fünfundzwanzig jährigen Stefan Windberger alleine in die Zentren der Macht schicken, doch eben dafür war diese Tandemkonstruktion gedacht, eine erfahrene Person und einen jungen Aufsteiger nach Brüssel schicken um dort die Positionen der NEOS gut verkaufen zu können.
Dennoch hatten die NEOS großes Glück, hätte diese Bad-Campagne noch 2-3 Wochen gegen Angelika Mlinar länger gedauert, wären die NEOS auf 5-6% gestutzt worden. Bei der lieben grünen Konkurrenz die den politischen Intregantenstadl mittlerweile sehr gut verstehen wird natürlich jede Gunst der Stunde genutzt um den Gegner nieder zu prügeln, nach dieser Wahl ist klar dass die Grünen eigentlich nur noch eine FPÖ in Grün sind, die alles anstellt um Stimmen zu fangen.
Zum Schluss bestätigt sich wieder einmal mehr die österreichische Bauernregel: „Was der Bauer nicht kennt, wählt er nicht!“
Grüß euch, euer Sivic!!!