Die steirische Landeshauptstadt Graz ist wie viele andere andere Städte Gemeinde auch durch die Corona-Krise vor wirtschaftliche und organisatorische Herausforderungen gestellt. Wie man in Graz mit der Krise umgekehrt beantworte der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl diese Woche Fragen von Journalisten im Zuge eines Online-Presseclub-Abends.
Graz verlor 100 Millionen Euro im Jahr 2020
Die Corona-Krise beschäftigt auch dieses Jahr die heimische Politik und Wirtschaft. Insbesondere für die Kommunen ist der Ausnahmezustand der durch die Pandemie ausgelöst eine enorme Belastung. So ist etwa die Grazer Stadtverwaltung mit ihren ungefähr 11.000 Mitarbeitern die in Ämtern und städtischen Betrieben tätig sind, fast täglich mit der Umsetzung neuer Verordnungen und Maßnahmen konfrontiert und muss trotz massiver finanzieller Einbußen auch für neue Krisenszenarien (Stichwort: Blackout) rüsten.
Der Grazer Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl (ÖVP) stellte sich daher im Zuge eines Presseclub-Abends am 12. April, den Fragen von steirischen Journalistinnen und Journalisten. Wie bereits beim Gespräch im letzten Jahr, führte auch diesmal Dr. Heinz M. Fischer, Geschäftsführer des Steirischen Presseclubs, das Interview mit dem Bürgermeister.
Dabei ging es zwar in erster Linie um die Kosten und Herausforderungen der Coronakrise, sondern auch um Zukunftsprojekte wie die U-Bahn oder den Ausbau des Reininghausviertels, sowie die Frage wie man die fortschreitende Digitalisierung und Homeoffice-Lösungen dazu nutzen kann um etwa die Verkehrsbelastung in der Stadt reduzieren können.
Video: Interview mit Siegfried Nagl zur aktuellen Lage in der Corona-Krise.
So waren nur für das „Haus Graz“ im Jahr 2020 finanzielle Rückgänge in der Höhe von 100 Millionen Euro zu beklagen. Zwar hofft man, dass sich durch die Durchimpfung die Lage beruhigt, ganz sicher ist man sich dabei aber noch nicht.
Der Schaden dürfte insgesamt jedoch weit höher sein. Denn allein durch die Ausrichtung der Landeshauptstadt als Congress-, Messe- und Tagungsstandort errechnete die Messe Graz volkswirtschaftliche Einkommensverluste in der Höhe von ca. 126 Millionen Euro. Andere Wirtschaftskreise wie der Kultur- oder Sportbereich bzw. die Industrie wurden hier noch nicht berücksichtigt.
Siegfried Nagl kandidiert für fünfte Amtszeit
Gleichzeitig stehen auch noch Gemeinderatswahlen an, so würde planmäßig die Gemeinderatsperiode im Februar 2022 zu Ende gehen, Beobachter rechnen aber mit einem leicht vorgezogenen Wahltermin Ende November 2021. Nagl gab im Interview nur an, dass es rechtliche möglich wäre, die Wahl zwei Monate vor dem geplanten Termin bis max. zwei Monate danach zu legen, bestätigte aber, dass er für eine fünfte Amtszeit kandidieren wird.
Erklärtes Ziel ist es jedenfalls, dass die Volkspartei – die bei der Gemeinderatswahl 2017 mehr als 38% erreichte – weiterhin stärkste Kraft in Graz bleibt. Wann und wie gewählt wird ließ Bürgermeister Nagl noch offen, in Medien- und Politik-Kreisen rechnet man aber mit einem Wahltermin in der zweiten November-Hälfte 2021.
BIS BALD,
EUER SIVIC
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