Graz ist als zweitgrößte Stadt Österreichs besonders von der Coronakrise betroffen. Im Hintergrundgespräch mit dem Steirischen Presseclub sprach Bürgermeister Siegfried Nagl über die Probleme und Herausforderungen denen sich die Stadtverwaltung nun stellen müsse.
Steiermarkweit (inkl. Graz) wurden bis 18. April 2020 1.646 Menschen positiv auf das Covid-19-Virus getestet, 101 Personen starben mit bzw. durch die Krankheit. 775 Betroffene gelten mittlerweile als genesen.
Auf die steirische Landeshauptstadt Graz entfallen 439 Infektions- und Todesfälle.
BÜRGERMEISTER SIEGFRIED NAGL NAHM ZUR CORONAKRISE STELLUNG
Diese und weitere Entwicklungen waren der Grund das bereits vor Monaten geplante Gespräch des Grazer Bürgermeisters Mag. Siegfried Nagl mit dem Steirischen Presseclub trotz der geänderten Vorzeichen durchzuführen. Anstatt im Arkadenhof des Priesterseminars traf der Geschäftsführer des Presseclubs Dr. Heinz M. Fischer den Stadtchef im Media-Center der Stadt Graz. Einen Umstand den Nagl auch zur Selbstdarstellung nutzte, denn er stellte nicht nur die Räumlichkeiten sondern auch die technische Infrastruktur zur Verfügung.
Video: Bürgermeister Siegfried Nagl sprach mit Presseclub-Geschäftsführer Heinz M. Fischer über die Covid-19-Krise.
Im 50 minütigen Gespräch welches als Videokonferenz abgehalten wurde, sprach der Bürgermeister im über die aktuelle Lage, die vielen Problemen welche durch die Coronakrise entstanden sind und in welchem Maße diese nun die mittel- bis langfristige Projekt- und Finanzplanung der Stadt beeinflussen.
Denn von der Bedeutung der Medizin als wissenschaftliche Schlüsseldisziplin, die nun auch am Forschungsstandort Österreich mehr forciert werden soll, bis zur Frage der Autarkie und Selbsterhaltung der heimischen Wirtschaften wurden viele Themengebiete abgedeckt.
NAGL WILL BESTEHENDE LEBENSSTILE HINTERFRAGEN
Unter anderem wurde auch über den Ankauf von 15 neuen Straßenbahnen, den Ausbau des öffentlichen Verkehrs bis nach Reininghaus und die „Rückstellung“ des Gondelprojektes zum Thalersee gesprochen. Dabei sprach Siegfried Nagl auch weitere ÖV-Projekte an und forderte die bereits unter der schwarz-blauen Bundesregierung geplante Beteiligung des Bundes an Ausbauprojekten in Graz baldigst in die Tat umzusetzen. Ein diesbezügliches Treffen mit Leonore Gewessler soll nach der Lockerung der Notmaßnahmen entsprechend Klarheit bringen.
Doch auch ein Neudenken des bisherigen Lebensstils könnte sich Nagl vorstellen.
So könnte das Home-Office die Verkehrsbelastung in und außerhalb der Stadt um 10 bis 20% reduzieren, das gelte ebenfalls für Veranstaltungen und die Frage ob man nicht in Zukunft mehr Zeit mit der eigenen Familie bringen sollte statt ständig auf Achse zu sein. Abschließend hinterfragte der Stadtchef auch die bisherigen globalen Wirtschaftsketten und gab zu bedenken, dass es entsprechende Maßnahmen brauche um den Produktionsstandort Europa langfristig abzusichern.
Näheres zu diesen und auch anderen Themen finden Sie im Video.
Achtung, am Anfang und im ersten Drittel der Aufnahme gab es leider Verbindungesprobleme, deswegen ist Aufzeichnung nicht vollständig.
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