Vereintes und friedliches Europa??

VonSivic

24. Januar 2014

Ich bin ja alles andere als unpolitisch, versuche aber so gut es geht neutral zu bleiben. Aber in dem Fall ergreife ich bewusst Partei, denn die liebe und für ihren in letzter Zeit gezeigten Kooperationswillen so gelobte serbische Regierung will ein Denkmal aufstellen, nicht für Slobadan Milosevic, sondern für Gavrilo Princip, den Attentäter von Sarajevo.

Ob man dies jetzt als Problem sieht, oder nicht sei einmal dahin gestellt, die Kroaten verehren bis Heute Joseph Jelacic von Buzim als Held, die alten Wiener sehen in ihm einen Mörder der für zahlreiche Exekutionen und Massaker während des Oktoberaufstandes 1848 vor allem in Wien verantwortlich gemacht wird.

Die Italiener haben heute noch als Zeichen des Sieges über Österreich die Anker der SMS Viribus Unitis und der SMS Tegetthoff in Venedig vor dem Marinemuseum und vor dem Marineministerium in Rom aufgestellt.

Und trotzdem gibt es echt Leute in Europa die sagen, so etwas gibt es nicht, ich erinnere hier nur an das Oeversee-Gymnasium in Graz, wonach ist denn dann dieses benannt?

Richtig, nach der Schlacht von Oeversee 1864 im Deutsch-dänischen Krieg.

Oder noch trivialer glaubt ihr der Triumphbogen, oder der Obelisk in Paris sind Zeugnisse eines friedlichen Gedenkens?

Und warum protestieren die Süd Tiroler gegen das von der faschistischen Regierung Italiens errichtete Denkmal in Bozen, dass es laut Univ. Prof. Rauchensteiner nicht gibt. Dieser sagte einmal in einer Doku, dass die Italiener gemeinsame Gedenkstätten errichtet hätten.

Natürlich könnte man jetzt den Trafalgar Square, oder diverse Siegesstatuen oder Heldendenkmäler wegreißen, in Wien würde viele Plätze wie der Schwarzenbergplatz, oder der Heldenplatz würden wohl ein neues Gesicht bekommen.
Ich erwarte jetzt auch nicht im links-masochistischen einfordernden selbst kasteienden Stil überall eine Plakette hinzustellen, wo dann auf das gemeinsame europäische Konzept hingewiesen und dieses alte Gedankengut verurteilt wird, aber ich glaube schon dass es notwendig ist, vor allem in Ländern, oder bei Volksgruppen hoher nationalistischer Prägung hinterfragende und ausgleichende Maßnahmen zu setzen, aber solche Vorschläge sind sehr mit Vorsicht zu genießen.

Es wäre ja eine Idee im Zweifel und Ausgleich zum Gavrilo Princip Denkmal im 16. Bezirk eine Ante Pavelić-Straße zu benennen, dann würde der Bezirk echt brennen. Zur Erklärung dass war der kroatische Ustasha Führer der die Ermordung von König Alexander von Jugoslawien in Marseille organisierte, 20 Jahre nach den Schüssen von Sarajevo.

Ich will jetzt aber eines sagen, wir sind Europäer ob uns das gefällt oder nicht, auf unseren Kontinent finden noch immer Schlachten für die Freiheit und die Gleichheit statt, ob diese Kämofe mit Worten, mit Taten oder mit Blut, wie aktuell in Kiev geführt werden kommt immer auf die Zeit und das eigene Zutun an.

Ich finde ein Gedenken an Gavrilo Princip gut, aber nicht als Nationalheld, sondern in einem kritischen Licht betrachtet als Person des Anstoßes, denn sein Schlag der Rache, hat erst die Kugel in den Lauf getrieben und abgeschossen, die in weiterer Folge 10 Millionen Soldaten das Leben kostete.

Ob man danach wirklich die Freiheit bekommen hat, welche man sich wünschte, ist eine völlig andere Frage.

VonSivic

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert