aber Idioten gibt’s auf der Welt die gibt es gar nicht, oder sollte es nicht geben.
Sei es der Stalker der Nachts bei einer Bahnstation mutmaßliche Nacktfotos von einer Frau die er seit Monaten belästigt aufhängt, oder die Volltrotteln die in Wien gleich einmal auf gescheit tun, aus Protest gegen einen Ball in der Innenstadt randalieren und den Glaserern eine tolle Nebeneinkunft bescheren.
Ich habe mich bewusst, oder unbewusst aus der Debatte herausgehalten, doch ganz ohne meinen Senf dazu abzugeben will ich das Thema nicht wieder abklingen lassen.
Seit dem die Opernball-Demos abgeflaut sind ist der Akademikerball das erste Ziel von Demonstrationen.
Auch beim Opernball war das Polizeiaufkommen seit jeher nicht gerade gering, immerhin war die Sperrzone dort meistens auf 100m Abstand zur Oper gelegt worden und es galt in der Regel 5.000 Gäste zu schützen, der Schaden der bei einem “weichen Ziel” wie dem Opernball angerichtet werden könnte galt auch in den letzten Jahren als enormes Risiko, nicht zuletzt wenn man bedenkt was passiert wenn die Regierung, oder Vertreter aus der Wirtschaft und oder der internationalen Politik zu Schaden kommen würden.
Nun denn, ich habe aber während meiner Lehrzeit bei einem Wiener Herrenausstatter sowohl die Opernball-Demos, als auch die vorher beschriebenen Sicherheitssperren vor der Oper selbst miterlebt, weil wir an diesem Tag immer bis 22h für die Kunden offen hielten, das war ein Service unseres Hauses und war als “Notdienst” gedacht, sollte sich der Herr beim Hummer essen anpatzen und geschwind eine frische Frackweste, oder ein Hemd brauchen, oder jemand Lastminute ohne Frack in Wien ankommt.
Auch damals sind Steine geflogen und Windschutzscheiben zu Bruch gegangen, aber vor ungefähr 10 Jahren haben die Proteste vor der Oper aufgehört.
Nun will ich aber zum Akademiker-Ball kommen, der war eher unbedeutend doch seit dem dieser 2012, am 27. Jänner dem Gedenktag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz stattfand, haben die Proteste gegen dieses “Vernetzungstreffen” der rechten Szene (neue Juden???) an Vehemenz und Intensität zugenommen.
Im Vorfeld zum heurigen Ball haben die Jungen Grünen eine Veranstaltung im Heizhaus (!) der Universität-Graz abgehalten, in der es um das Thema Burschenschaften ging, ich selbst wäre dazu eingeladen gewesen, bin aber dann anderweitig beschäftigt gewesen.
Ein Freund von mir, selbst Mitglied einer katholischen Studentenverbindung, war anwesend und wollte sich ein Bild über die Lage machen, erzählte mir dass der Saal brechend voll war und sich die Anwesenden Gäste, vornehmlich Personen der Linken Reichshälfte und Waffenstudenten, also Burschenschafter und Vertreter von anderen waffentragenden Verbindungen anwesend waren und entsprechend ihrer Gesinnungen im Hörsaal verteilten.
Der Vortragende Bernhard Weidinger, soll sich bei dem Vortrag der Titel
GROSSDEUTSCHE TRÄUMEREIEN: BURSCHENSCHAFTLICHE GESCHICHTE UND IDEOLOGIE IN ÖSTERREICH hatte, nicht wertend festgelegt haben, angeblich sehr zum Unmut der Moderatoren und Veranstalter die eine Meinungsmache vorhatten um ihre Zielgruppe auf die Proteste am Freitag in Wien einzuschwören. Dieser hat sich aber darauf nicht eingelassen und berichtete neutral über das Thema Burschenschaften.
So, nun mag man dazu stehen wie man will, die gezielte Meinungsmache ist ja im politischen wie auch medialen Diskurs ehrlich gesagt absolut nichts neues. Genauso wie die Grünen die historisch vorbelastete Hofburg, respektive den Heldenplatz als untragbare Veranstaltungsorte sehen, könnte ich argumentieren und das Heizhaus ebenfalls als einen historisch vorbelasteten Ort titulieren und nein das hat nichts mit dem Namen des Gebäudes zu tun.
Es war am 10. Mai 2007, ich wollte eigentlich mir ein Bild der Szene machen und zu dem Vortrag von H.C. Strache gehen, war gerade aus dem Schwertkampfkurs draußen und fuhr rüber zur Universität Graz, dort angekommen blieb mir nichts anderes über, als mich den Protestlern anzuschließen und gegen Strache zu demonstrieren, weil rein kam ich nicht mehr.
Naja getreu dem Motto “Für Kaiser und Reich”, welches das Leitmotiv mener damaligen Studentenverbindung dem nunmehrigen akademischen Corps Ottonen zu Wien ist, stürzte ich mich im Couleur (Band und Deckel) ins Getümmel und schloss mich der Meute an, doch irgendein Linker fand das nicht so witzig nahm mir den Deckel ab und drängte mich zurück.
Sofern Philipp Funovits diesen Artikel liest (schöne Grüße), wird auch dieser sich an die folgenden Szenen erinnern. Er sah mich ging zu dem anderen Demonstranten, sprach kurz mit ihm, brachte mir meinen Deckel zurück und bat mich mein Couleur im Rucksack zu versorgen, weil er meine Sicherheit nicht garantieren konnte.
Einige andere Personen die ich kannte, mit denen ich aber nie zuvor über Politik sprach, waren der Meinung ich wäre ein rechter Burschenschafter und behandelten mich wie einen Aussätzigen, bis ich ihnen endlich einmal die Bedeutung davon erklären konnte.
Schnitt, mit Ausnahme des couragierten Verhaltens von Philipp Funovits der wusste dass ich auf der selben Seite agiere wie er, entschuldigte sich nie auch nur einer der Initiatoren der Demonstration für den noch “glimpflich” verlaufenen Vorfall und das war doch eine sehr kleine Veranstaltung mit gerade einmal 300 Anwesenden gewesen, die sich rund ums Heizhaus verteilten.
Die Gäste beim Akademiker Ball können von solchen Dingen ja ein Liedchen singen. Bespuckt, oder gar tätlich angegriffen zu werden ist ja dort nichts neues und erinnert in der Form und Machart doch an gewisse historisch vorbelastete Szenen einiger Gruppen, nennen wir sie hier “SA” und “SS”.
Ich war aber lange Zeit als rechter Burschenschafter gebrandmarkt, ich machte aber nie ein Geheimnis daraus dass ich Couleurstudent / Corpsstudent war und theoretische heute noch bin, aber das ist eine völlig andere Geschichte.
Dieses Verhalten zeigt aber nur die sehr einseitige Auseinandersetzung mit dem Thema.
Burschenschafter sind böse, heißt es meistens. Warum sind sie böse? Weil sie rechts sind. Warum sind sie rechts? Weil sie sich zum Deutschtum bekennen und das Großdeutsche Reich wiederherstellen wollen.
Na bitte, eine Antwort die sogar einen Dreizeiler füllt, aber ehrlich gesagt, wenn bei dem Vortrag von Hrn. Weidinger ein Mädchen die anscheinend der linken Szene zuzuordnen war vorsichtig fragt, ob es auch etwas positives über Burschenschaften zu erfahren gibt, dann liegt die Vermutung wohl nahe, dass die neutrale Berichterstattung bei den Grünen wohl schon lange der ideologisch geprägten Informationspolitik gewichen ist.
In diesem Sinne prüft sorgfältig bevor ihr handelt, warum ihr das tut und hört auch die andere Seite, Gewalt ist keine Lösung, weder von Rechts, noch von Links, oder aus der goldenen Mitte heraus.
LG Sivic
PS:
Um euch einen Einblick von der Demo von 2007 zu geben, veröffentliche ich hier Bilder die ich damals gemacht habe.