Paris Gestern 11:30h Unbekannte stürmen die Redaktion des Magazins Charlie Hebdo und erschießen Polizisten und Redaktionsmitglieder, nachdem die Agenturmeldung über den Äther gekommen ist, ist Europa schockiert.
Auch ich, die ORF Eilmeldung hörte sich zuerst einmal wie ein schlechter Scherz an, schnell wurde die Meldung und die Bilder dieses Anschlages jedoch traurige Realität.
Deswegen möchte ich auch bevor ich mich zum Umgang mit diesem Attentat der meiner Meinung nach schon sehr erbärmlich ist, so äußern wie es den Opfern Gegenüber gebührt.
Meine Gedanken sind mit den Opfern, ihren Verwandten, ihren Hinterbliebenen, Freunden und Bekannten. Ich halte es nicht für Sinnvoll ,wenn jetzt Haarspaltereien beginnen und gefragt wird, wer da wem gedenkt, was da wie von den jeweiligen Mahnwachen oder Gedenkveranstaltungen gehalten wird, wenn gegen den Islam gehetzt wird, oder Bomben neben, oder in Moscheen explodieren. Ein tief gläubiger Muslim ist nicht gleich ein Islamist, genauso wenig wie alle Österreicher Nazis sind, wenn einer die rechte Hand hebt.
Wir sollten uns bitte daran erinnern, dass dieser Anschlag uns natürlich zum Denken geben sollte. Doch die Gedanken die man sich jetzt zum Schutz der Attentäter macht, weil man sich denkt dass die armen Muslimen, von den bösen Journalisten und Zeichnern dazu gezwungen wurden, etwas derartig Grausames zu tun, ist ein kläglicher Versuch sich an eine Traumwelt festzuhalten die nicht existiert.
Gleichsam hätte dieser Anschlag von Rechten, oder Linken verübt werden können, doch es waren anscheinend Islamisten, die genau gewusst haben was Sie tun.
Wir sollten jetzt uns fragen, was wir tun und wie wir es tun. Bomben auf den IS zu werfen ist nicht die Lösung, aber bestimmter und entschlossener gegenüber Extremisten und entsprechende Lehrmeinungen vorzugehen, das ist legitim und in allen Belangen (da nehme ich keine politische Meinung aus) dringend von Nöten. Jetzt heißt es vor der eigenen Tür zu kehren und in der Eintracht die Macht zu finden um eine Antwort zu finden die den Opfern entsprechenden Respekt erweist. VIRIBUS UNITIS – Mit vereinten Kräften. Mich hat man einst, weil ich nicht ins System gepasst habe in ein Schwererziehungsheim geschickt, ob mir dies gefallen hat, hat niemanden interessiert. Und eins kann ich euch sagen, von all den Schuljahren waren diese 3 Monate mit wirklich wenigen Ausnahmen die besten in meiner Schulzeit. Man hat sich dort um uns gekümmert und bemüht, wennst aber einen Scheiß gemacht hast, dann warst geliefert. Und so komisch es klingt, mich hat man gerettet, Andere die es auch gebraucht hätten, bekamen diese Chance nicht und landeten nach der Schule im Gefängnis, also manchmal kann eine Strafe auch etwas sehr positives sein.
Eine Kaste ist gelähmt vor Schock.
Bild 1: Der Karikaturist Philippe Geluck hat das unfassbare auf Papier festgehalten.
Bei der gesamten Angelegenheit geht es nicht um die üblichen Toten des jeweiligen Tages, es geht um eine Gruppe der Gesellschaft, die sich als Meinungsbildend und -prägend in die Demokratie hinein reklamiert und nun feststellt wie schwierig sie sich tut, einen Angriff so zu verurteilen, wie es durchaus legitim wäre.
Hier geht es aber nicht nur um die simple Tötung von Menschen, sondern um einen Tabubruch. Eine Zeitung wurde aktiv angegriffen, keine Hochhäuser, kein Schnellzug, kein Autobus, oder eine Ubahn sind explodiert, eine Zeitung, ein Printmedium, ein Magazin war das Ziel.
Video: Eine ungeschnittene Fassung des Attentats an dem Polizisten.
Während die Szenen die Gestern in Paris passierten im Geschäft der Kriegsberichterstatter zum Alltag gehören, gilt dies nun als direkter Angriff auf die Meinungsfreiheit und stellt eine Attacke gegen Kaste dar, die bislang dafür bekannt war, nur darüber zu informieren dass es da und dort Opfer gab.
Nun sind die Medien jedoch direkt betroffen und angegriffen worden, während in Frankreich heute Nacht den Toten gedenkt wurde, ist der Rest Europas schockiert und gelähmt. Man weiß nicht was man tun soll, schnell hieß es, nein man kann nicht sagen, dass es Islamisten waren, das steht ja noch nicht einmal fest.
Dann heißt es wieder: “Moment die Angreifer waren die Opfer unsere Leute haben unnötig provoziert und die “Mörder” wussten sich nicht anders zu wehren.”
Genau, jetzt ist es soweit, damit ist nun eines klar, der Nimbus der Medien sich als nicht gewählte Schiedsrichter in einer demokratischen Gesellschaft zu positionieren die unantastbar alles kommentieren und bewerten dürften ist nun in sich zusammen gebrochen. Und die Ratlosigkeit wie man sich nun verhalten soll und wie mit dieser Situation umzugehen ist, zeigt wie verwundbar eigentlich diese “Schiedsrichter” von einem auf den anderen Moment geworden sein können. Der Anschlag hat vor allem die innere Inhomogenität dieses Teils der Gesellschaft aufgezeigt.
Mit Nazis steh ich nicht am selben Platz.
In Graz wurde dies Gestern sehr deutlich, Gedenkveranstaltungen steirischer Journalisten und Offizieller, Fehlanzeige, “Geht nicht”, “Terminlich verhindert”, “Ich hab noch Überstunden zu machen”, “Meine Frau hat heute Geburtstag”, etc…
Eine Mahnwache am Grazer Hauptplatz wird zu einem Politikum, Indentitäre werden von Antifaschisten in ihrem Gedenken unterbrochen, die Sache gerät zu einer Grundsatzdiskussion, verhärtete Fronten werden durch politisches taktieren mancher auch sehr jungen Akteure nur weiter zementiert. Politische Überzeugung steht über gemeinsamen ehrlichen Gedenken, kurze Räson dann geht das Hick Hack weiter.
Bild 2: Gedenken an die Opfer des Charlie Hebdo Attentats am Grazer Hauptplatz.
Nach der Veranstaltung standen jedoch gut 20 Personen beieinander und diskutieren im ruhigen Ton miteinander.
Gut das Transparent war ja in Ordnung, das Logo der Identitären Bewegung darauf war jedoch ein Problem für Manche, daher kam es zur skurrilen Szene dass die IB beim Erzherzog Johann Denkmal eine Mahnwache veranstaltete und “Linke” wie auch “Liberale” ca. 50 m schräg rechts in Richtung Albrechtgasse um ein Teelicht versammelt standen. Gegen 22:00 Uhr kamen dann noch Vertreter des GRAS (Grüne Alternative Studenten), der Jungen Grünen und der Initiative gegen Rechts, die durchaus kritisch der Sache gegenüberstanden.
An ein wirkliches Gedenken war dann kaum mehr zu denken, wobei die anschließende Diskussion war doch ein Anstoß um zu reden, warum eigentlich so etwas geschehen ist.
Ich sage nun Bon voyage und bitte überlegt euch gut, ob ihr wirklich die Stunde nutzen wollt um politisches Kleingeld daraus zu machen, das ist meiner Meinung nach nämlich pietätslos.