Hallo zur 217. Ausgabe meines Blogs.
Auch wenn diese Woche mit weniger Sonnenschein aufwartete und die große Hitze vorerst vorbei ist, es ist nun einmal Sommer und wie auch bei anderen Sportarten üblich, ist nun nach vier Jahren wieder Weltmeisterschaft.
Die 10. Unterwasserweltmeisterschaft geht nun ihre finalen Spiele und das ist für mich Grund genug zu mindestens einmal darüber zu schreiben.
Was ist bitte Unterwasserrugby?
Also ja, es ist nicht das erste Mal dass ich darüber berichte, aber diesmal ist es eben ein besonderer Anlass. Unterwasserrugby ist eine Ballsportart die fast zur Gänze Unterwasser gespielt wird. In 3,20-5 Meter Tiefe und auf Längen von 13-25m (abhängig vom Schwimmbecken) wird versucht einen mit Salzwasser gefüllten Ball in einen Stahlkorb mit ca. 40cm Durchmesser zu „werfen“. Und da sind wir schon bei einem der wohl problematischsten Dinge.
Unterwasser gibt es vor allem ein Problem, nämlich Bewegung und dies führt auch dazu dass der Ball durch Wellen oder auch durch seine Tendenz zu sinken (Salzwasser ist dichter als Süßwasser, damit auch schwerer) abdriftet und nicht dort landet wo er soll. Daher wird der Ball oftmals hineingelegt, hineingestoßen oder einfach nur gedunkt.
Durch die Tatsache dass der Tormann in der Regel auf dem Korb/Tor liegt und gerne noch ein Verteidiger dir den Ball abnehmen will, ist es wirklich nicht gerade einfach einen Punkt zu erzielen.
Auch zwischen den Toren, also am Spielfeld geht es „nass“ her, wenn einer den Ball ins „Körbchen“ zwischen die Achsel genommen hat, kann er davon ausgehen dass seine „Mitschwimmer“ ihn wie ein Weibchen begatten werden. Passe zu eigenen Leuten spielen sich im Schnitt auf Entfernungen von 30-150 cm ab, denn zwischen die Begleiter könnte sich schnell einmal ein Gegner hineindrängen und dann kann es entweder schnell zu einem Ballverlust kommen, oder es wird richtig anstrengend.
Generell muss man aber sagen, dass trotz dem benötigten Einsatz von Taucherbrillen, Schnorchel und Flossen der Technikaufwand relativ gering bleibt, eine gute Rugbyausrüstung mit Badehose und Kappen kommt auf 1der Rugby kein Sport für Leute die Hautkontakt scheuen.
Und davon gibt es Weltmeisterschaften?
Ja die gibt es seit den 80er Jahren, diesmal findet sie zum 10. Mal statt, Ort des Geschehens ist Cali in Kolumbien.
Am Montag startete die österreichische Nationalmannschaft um 14.00 Uhr Ortszeit mit einem 10:1 gegen die USA, die zum ersten Mal seit 2003 wieder ein Team zu diesem Bewerb entsandten. Der neue Kontinent ist diesmal besonders stark vertreten, neben Gastgeber Kolumbien fanden die WM Neulinge Kanada und Venezuela, genauso den Beckenrand wie seit 2003 verschollen geglaubten US-Amerikaner.
Dafür fehlen diesmal die Schweiz, Italien Russland, sowie die starken Nationalmannschaft Tschechiens und der Türkei, Grund dafür sind die hohen Kosten die eine WM in Übersee mit sich bringt und da gab es etliche nationale Verbände die trotz eines nicht gerade geringen Selbstbehaltes der Spieler, nicht bereit waren diese Investition zu tätigen.
Aber zurück zur WM in Cali.
Diesmal treten 12 Mannschaften in 4 Gruppen bei den Herren und 9 Damen-Teams, aufgeteilt in 3 Gruppen an.
Die österreichische Mannschaft besteht zu einem großen Teil aus Spielern des UWRC Wien und wird durch Kaderspieler aus Salzburg, Graz und Klagenfurt verstärkt. Alle diese Spieler haben viel „internationale“ Klub-Erfahrung und spielten in der Vergangenheit mehrfach in den verschiedensten Konstellationen miteinander.
Der österreichischen Mannschaft gelang es wie erwähnt die USA zu schlagen was trotz Niederlage gegen Schweden (WM Dritter 2011) am selben Tag den Aufstieg ins Viertelfinale nicht verhinderte, die bei der WM 2011 zweitplatzierte Deutsche Nationalmannschaft beendete aber den Traum unter die ersten Vier Mannschaften Weltweit zu gelangen. So muss jetzt Österreich in den beiden Platzierungsspielen, wovon man am Donnerstag die erste Partie gegen eine überragende dänische Nationalmannschaft verlor bestreiten.
Generell muss man leider sagen, auch wenn Unterwasserrugby ein taktisch wie auch körperlich extrem fordender Sport ist bleibt es leider eine Randsportart die auch medial weniger angenommen wird.
Die Weltmeisterschaft bekommt in Kolumbien anscheinend aber das mediale Interesse welches ihr gebührt, bei uns gibt es gerade einmal eine Teletext-Meldung beim ORF, was auch auffällt im Gegensatz zu Helsinki gibt es diesmal keinen eigenen Blog der Nationalmannschaft, dafür aber eine Infoseite des heimischen Tauchverbandes.
Nähere Infos und den Stream von den Spielen findet ihr hier auf der Website zur WM.
Gut Luft, euer Sivic!