Willkommen zum 276. Blogeintrag!
Heute geht es nass zu. Nein, es ist nicht die Rede vom Wetter, diesmal geht’s passend zu unserem Sportschwerpunkt um Unterwasserrugby.
Faszination Unterwasserrugby:
Wer meinen Blog verfolgt, der weiß ja dass ich Unterwasserrugby spiele und weil der letzte Bericht zur WM 2015 doch schon eine Weile zurückliegt, bin ich mal so frei und schreibe mal wieder übers “Tauchen mit Bällen”.
Glaubt mir, wer sich motiviert fühlt diesen Sport anzugehen, wird Bälle unter der Hose brauchen, egal ob Frau oder Mann.
(Auch hier der Hinweis, da ich Mitglied der Grazer Unterwasserrugbymannschaft bin, ist eine neutrale Berichterstattung nach tradionellen journalistischen Maßstäben nicht gewährleistet!)
Nächste Woche findet abseits der Fußball EM und des sportlichen Mainstreams zum 15. Mal der “Steirische Panther” statt, das Unterwasserrugby Turnier geht am 2. und 3 Juli im Eggenberger Bad über die Bühne und wird einmal mehr die Spieler ins Schwitzen bringen. Da es nicht soviele Turniere und Mannschaften in Österreich gibt, ist es nicht verwunderlich, dass auch hier Teams aus anderen Ländern (Deutschland, Tschechien, Griechenland, etc.) kommen.
Meine Liebe zu Unterwasserrugby hält schon länger an, auch wenn ich momentan sehr selten trainiere, gehöre ich seit bald 7 Jahren der Mannschaft an.
Begonnen hat alles an einem dieser Freitagabende im Sommer 2009, ich hatte mal wieder eine Freikarte für das PPC (Dancefloor) gewonnen und mir war dort so fad, dass ich gegenüber ins Immervoll (Billiardbar) ging und Zeitung las.
Da stieß ich auf einen Artikel im Format (Politik u. Gesellschaftsmagazin), wo ich von diesem verrückten Sport der sich Unterwasserrugby nennt, erfuhr.
Das klang für mich so abgebrüht, dass ich einige Monate später selbst damit anfing und dabei blieb (also beim dem Sport, nicht dem anfangen 😉 ).
Im Gegensatz zu meinen Kollegen die mittlerweile schon Profi/Amateure sind, betreibe ich eben Unterwasserrugby als Hobby, nicht mehr und nicht weniger.
Ach ja, ich war bei der Mannschaft dabei, die 2014 erstmals das Heimturnier gewonnen hat, wie gesagt, bleiben wir beim “dabei seien“.
Also, was ist dieses Unterwasserrugby?
Unterwasserrugby ist eine 3-dimensionale Ballsportart und um es mit den Worten meines Teamkollegen und Kapitäns Thomas Schenkeli zu sagen:
“Man spielt es im Wasser!”
Abhängig vom Becken, gehen in 3-5m Tiefe 2×6 Mann und Frauen Unterwasser auf die Jagd nach einem mit Salzwasser gefüllten Ball, der in einem Stahlkorb versenkt werden sollte, damit man die Partie gewinnt.
Als Ausrüstung stehen den Kontrahenten hierfür, Flossen, Schnorchel und Taucherbrille und die Luft in ihren Lungen zur Verfügung.
Was sich nach einer Scifi-Sportart anhört, wird seit den 1960er Jahren gespielt und kommt im Gegensatz zum britischen Namensgeber aus Deutschland.
Die Unterwasserrauferei fing im Land über Bayern, vor gut 50 Jahren an, als die Sporttaucher dem eher eintönigen Wintertraining überdrüssig wurden und begannen mit in Handtüchern eingewickelten Bleigewichten (Fetzenball), sich gegenseitig zuzuspielen.
Zuerst noch mit einem unter Wasser gespannt Netz, über dass der “Ball” geworfen werden musste, fand man heraus dass es einfacher ist Papierkübel Unterwasser zu versenken, als ein Netz zu spannen ;).
Irgendwann wurde daraus eine Sportart, die vom Regelwerk her, eine Mischung aus Volleyball, Fußball, Rugby und Eishockey darstellt.
Die Regeln:
- Es gibt zwei Halbzeiten (2x 15 Minuten).
- Jeder Spieler hat einen Wechselspieler und kann frei wechseln.
- Nach jedem Tor hat die Mannschaft Ballbesitz die das Tor kassiert hat und beide Mannschaften schwimmen zu ihren Ausgangspositionen zurück.
- Nur der Spieler der den Ball hat, darf andere Spieler angreifen und angegriffen werden.
- Aktionen gegen die Ausrüstung sind verboten, als dem anderen die Hose ausziehen ist ein Foul ;).
Unterwasserrugby in Österreich:
In Österreich gibt es Mannschaften in Innsbruck, Salzburg, Klagenfurt, Graz und Wien.
Seit Ende 1970er Jahre (78) wird in österreichischen Bädern Unterwasser gerauft, so ähnlich wie in Deutschland kam man ihn Wien auf die Idee eben ein Bleigewicht in Handtücher einzupacken und unter Holzsessel oder in Papierkübel zu legen.
Irgendwann traf man mit den Salzburger Tauchern zusammen und sprach über die “Erfindung” aus Wien, bis die Salzburger zum Erstaunen der Wiener ein Regelbuch aus München auf den Tisch legten.
Naja, damals gab es auch noch kein “Internet“, also nicht so schlimm ;).
Wer nun Lust bekommen hat, der kann jeden Dienstag und Sonntag im Eggenberger-Bad ab ca. 20:00 Uhr mitmachen, den Kontakt findet ihr hier.
In diesem Sinne, gut Luft:
EUER SIVIC