Hallo zum 287. Beitrag!
Es ist tut sich was im All, Star Trek Beyond ist nun im Kino feuert zum 50er des Franchises ein Fest ab. Ich habe mir „STAR TREK 13“ angesehen und erzähle mal von den unendlichen Weiten.
THE STORY OF STAR TREK BEYOND:
Kaum beamt sich die Enterprise und ihre Mannschaft wieder in die Kinos, muss auch Sivic wieder einmal ganz vorne mit dabei sein.
Klar, ich sah mir den Film gleich am 20. Juli an, dafür schlüpfte ich aus meinem „neuen“ Red-Shirt in die gute alte Admiralsuniform und ließ mich für 15 Euro zwei Stunden im Grazer CINEPLEXX IMAX auf Englisch berieseln.
Was sah ich da?
Einen Film der sich einerseits bemühte die Kontinuität fortzuführen und ein heimeliges Gefühl vermittelte und damit sind nicht nur Barszenen, Sternenflotten-Kaffee- und Tee-Tassen und Kirks Kleiderschrank gemeint.
Man baute in das Neue auch sehr viele alt-bekannte Details und Merkmale ein, wie etwa Kirks-Geburtstag, die Frage ob die Crew so zusammenbleibt, wie sie nun ist, oder ob Spock und Kirk neue und somit getrennte Wege gehen.
Die wesentlichsten Elemente des Filmes waren die fortschreitende Veränderung und das Prinzip „Power through Unity“ (Stärke durch Einigkeit), für das eben die Enterprise-Crew und die Förderation der Vereinten Planeten bekannt sind.
Das kommt alles gut rüber, ist die Mannschaft am Anfang des Filmes damit beschäftigt diplomatische Gespräche zu führen und ihre 5 Jahres-Mission die bereits 3 Jahre andauert fortzuführen, steht sie am Ende geeint mit Blick auf den Bau der neuen ENTERPRISE-A in einer Lounge und feiert Kirks Geburtstag und die Tatsache, dass man die letzte Mission überlebt hat.
Dazwischen liegt eine abwechslungsreiche Story, die quasi ihren Anfang mit einem Andockmanöver bei der neuen Raumbasis Yorktown nimmt, auch das eine ANspielung an Star Trek 3 „Auf der Suche nach Mr. Spock“.
Die Basis erinnert an eine Mischung aus Schneeflocke, Deep-Space 9 mit vielen Ringen und Wolkenkratzer aus Dubai drauf. Diese Komposition stellt eine sehr beeindruckende Konstruktion dar. Anspielungen auf die Monsterstädte aus Minority-Report, Disney’s Zukunftswelten, AI oder I-ROBOT inklusive.
Nach einer kurzen Erfrischungspause in der vor allem Spock und Kirk über wesentliche Dinge informiert werden, geht es los.
Als ein unbekanntes Shuttle die Station ansteuert und die überlebende Außerirdische die Förderation bittet in einen unerforschten Asterioden-Gürtel zu fliegen und ihre Crew zu retten, die auf einem bewohnbaren Planeten notgelandet ist, wird die ENTERPRISE losgeschickt um die hilfsbedürftige Mannschaft zu retten.
Die ENTERPRISE gerät bereits nach 15 Minuten in einen Hinterhalt, wird von tausenden Drohnenschiffen angegriffen und in einem atemberaubenden Gefecht, zuerst ihrer Warpgondeln, dann ihrer Red-Shirts und schließlich ihrer Antriebssektion beraubt.
Die Untertassensektion landet Voyager-Like auf dem unbekannten Planeten, der Großteil der Crew in Gefangenschaft und Kirk, Chekov, die Außerirdische, Scotty, Pille und Spock irgendwo in verschiedenen Bereichen der Wildnis.
Scotty trifft dabei auf die Außerirdische Jaylah die selbst in einem alten Förderationsschiff (USS FRANKLIN) wohnt, findet durch einen Zufall Kirk und Chekov in die in eine von Jaylah’s Fallen getappt sind und sich vorher der anderen Außerirdischen entledigt haben und kann nachdem er das Ortungssignal von Spock und Pille geortet hat, diese in letzter Sekunde vor anfliegenden Drohnenschiffen retten und getrennt voneinander wegbeamen.
Der Rest ist schnell erklärt, die Führungsoffiziere retten die Überlebenden aus den Fängen des Bösewichtes Krall, Kirk fährt dabei mit der Hilfe zigfacher holographischer Kopien mit einem alten Motorrad in die gegnerische Basis und sorgt für Ablenkung. Krall wiederum erhält kurz zuvor ein wichtiges antikes Artefakt von einer gefangenen Sternenflottenoffizierin, welches in Kombination mit einem zweiten Bauteil eine Biowaffe ergibt.
Nachdem er die junge Fr. Fähnrich zum Dank vor Uhuras Augen bei einem Waffentest umbringt, fliegt er während der Befreiungsaktion mit seinen Drohnen weg und greift die Yorktown-Basis an.
Krall ist übrigens in Wirklichkeit die Sternflotten- und Kriegslegende Baltazar Edison der im Xindi-Konflikt wie auch im Romulanischen Krieg als MACO-Offizier (Military Assault Command Operation) diente, er überlebte mit der Hilfe von Lebensenergietransfusionen seiner Opfer, die er über die Jahre vom Himmel fallen ließ.
Dummer Nebeneffekt, er verwandelte sich dabei in einen Außerirdischen.
Sein Raumschiff die FRANKLIN strandete vor 100 Jahren auf diesem verlassenen Planeten, er wartete auf Hilfe Seitens der Förderation und erkannte dass diese ihm so schnell nicht helfen wird.
Nachdem er Roboter-Drohnen auf dem Planeten fand die eine andere Spezies hinterließ, baute er sich so eine gigantische Raumflotte und Armee auf und ist nun dabei die Nachbarschaft zu tyranisieren und die Förderation zu vernichten, da er diesen mulitethnischen Verein ablehnt (Klare Anspielung auf Colonel Green, TOS und ENT).
Dabei kommt ihn die Yorktown Basis, die einen Katzensprung entfernt liegt, sehr recht, denn dieses Wunderwerk moderner Technik soll nach ihrer Eroberung ihm und seiner antiken Biowaffe als Todesstern dienen.
Nachdem die Crew vollzählig ist, wird die wieder flugfähige USS FRANKLIN per Kickstart in den Weltraum geflogen, die Mannschaft findet heraus, dass die Drohnen über UKW Radio und richtigen Beat in ihren Bewegungs- und Kominkations-Verhalten gestört werden und kann die in Bedrängnis geratene Raumbasis via „Heavy-Metal“ Musikwunsch von Jaylah vor den Angriffswellen von Drohnen retten.
In einem Racing-Manöver fängt dann die FRANKLIN, die aus einem Springbrunnen rauskommt, die verbliebenen drei Raumschiffe auf und Kirk stellt in einem Infight Baltazar Edison.
Edison wird im richtigen Moment in den Weltraum gesogen und von seiner eigenen Waffe inhaliert, Kirk wird von Spock gerettet und die Crew der Enterprise für ihre Aufopferungsbereitschaft mit einem neuen Raumschiff belohnt.
Ende der Geschichte…
DER HINTERGRUND:
Hört sich ziemlich harsch an, ist aber gut umgesetzt worden, besonders die langen Kamerafahrten die Regiesseur Justin Lin (The Fast and the Furios) einbaute, und die schönen wie auch beeindruckenden Weltraumszenen (Enterprise Katapultstart aus Yorktown, Franklin beim Flug in den Weltraum) sind wahres Geschenk fürs Auge.
Der Ton des Filmes wirkt insgesamt versöhnlicher, man merkt dass die Macher und insbesondere Mitautor Simon Pegg die Kritik der Fan-Basis verstanden haben und hier ein Werk schuffen, das genau auf diese Zielgruppe abzielte.
Auch wenn so manche schauspielerische Spielweise noch immer krampfhaft versucht, die alten Filme zu kopieren, siehe Karl Urban (McCoy), bei ihm wirkt die Darstellung ab und an doch mehr kopiert als natürlich.
Chris Pine spielt einen Haudraufgänger mit Gewissensbissen, Spock ist wie üblich mit sich selbst beschäftigt und Gegner Krall/Baltazar Edison wird nicht nur mit einigen alleinstehenden Szenen, sondern auch mit einem Hintergrund bedacht.
Simon Pegg (Scotty) spielte wieder einmal den Fernsteueroffizier, der Kirk erklärt was er tun muss um die Station zu retten, hat viele gute Momente und kommt fast wie das erzählerische Mastermind rüber, der Edisons Hintergrund erklärt und Kirk wie auch dem Rest der Crew und Zuschauer Star-Trek Geschichtsstunden (Romulanischer Krieg, Förderationsgründung, MACO’s, Gigantische grüne Hände die Raumschiffe durchs Universum werfen) gibt.
Der letzten Monat verstorbene Anton Yelchin (Chekov) hat überraschenderweise viele Szenen in denen er vornehmlich als unterstützender und stehts freundlicher Nebencharakter reüsiert.
Zoe Saldana (Uhura) und Mr. Sulu Darsteller John Cho wiederum gehen den Dingen in einigen Szenen auf den Grund, oder geben vor dem Abgrund Vollgas.
Mehr ist den beiden leider nicht vergönnt, auch wenn Uhura’s und Sulu’s Beziehungen zumindestens beleuchtet wurden.
Bei Zoe Saldana kommt es mir eher so vor, als ob Sie in vielen Szenen als die „schockierte“ Frau klischeehaft genutzt wird, Schade denn in eben so vielen Momenten zeigt Sie eine gegenteilige Performance.
Gut fand ich, dass man den Tod Leonard Nimoy’s (Original Spock) in einigen Szenen thematisierte, dazu kam noch ein Cameo-Auftritt von William Shatner und Originalcrew in Form eines Gruppenfoto das Zachary Quinto in den Händen hielt.Somit schnitt man auch das 25 Jahr Jubiläum der letzten Mission der Shatner-Mannschaft an.
Dazu eine kurze Erklärung, es war stand lange in Diskussion ob Shatner einen Cameo-Auftritt im STAR-TREK Reboot bekommt, irgendwann kam dann heraus, dass man in Form eines Holograms in Nimoy’s Hand einbauen wollte, nun hat Shatner dieses Auftritt bekommen wurde sein Foto von den Händen des neuen Spock in die Kamera gehalten.
Auch der Bau der ENTERPRISE-A in der Yorktown-Station ist ein Insider-Witz, denn Gene Roddenberry erklärte nach Star Trek 4 (The Voyage Home, 1986), dass die Enterprise-A eigentlich eine „neue“ oder umgebaute YORKTOWN wäre, denn er bezweifelte dass die Sternflotte innerhalb weniger Tage / Monate in der Lage sei, ein Raumschiff zu bauen.
FAZIT:
7-8 auf der zehnstelligen Warpskala, die Story bedient sich vielen bekannten Elementen, nimmt sich sehr viel aus der eigenen Vergangenheit und baut viel von Dingen (Xindi Konflikt, menschlicher Rassismus aus Enterprise, etc.) ein, die normale Filmgeher, oder Leute die weder Star Trek noch alle bislang veröffentlichten Serien-Folgen gesehen haben, garnicht bemerken oder vielleicht auch nicht verstehen werden.
Hier ist der Film zu konzentriert die Fan’s sanft zu stimmen und Ihnen Futter zu geben.
Die vielen Hommagen an vergangene Abenteuer und das funktionierende Klima zwischen der Crew sind wiederum ein großer Pluspunkt und die größte Stärke von Star Trek Beyond.
Der Film spricht die Fans sehr versöhnlich an, feiert mit ihnen das 50 Jahr Jubiläum des Franchises in gewaltigen CGI-Szenen ab und gibt Ihnen was Sie seit Jahren verlangten, einen Star Trek Film mit storytechnischen Hintergrund, auch wenn einiges übertrieben wirkt, siehe Waveride der Franklin mit Heavy-Metal Musik).
Der Humor und Selbstwitz ist im Gegensatz zu STAR WARS EP. 7 nicht peinlich, sondern ehrlich gemeint.
Wie der Film nun insgesamt abschneiden wird und ob diese Einsicht zu spät kommt, bleibt hingegen offen.
Star Trek Beyond hat 10 Tage nach seiner Veröffentlichung, erst zwei Drittel seiner Produktionskosten (129 von 185 Millionen Dollar) eingespielt.
Sollte das dritte Abenteuer im sogenannten J.J. Abrams Universum aber ein Flop an den Kinokassen werden, hat Paramount und ab Jänner auch CBS, mehr als nur ein Problem mit den Fan’s an den Händen.
Das böse Blut welches zuletzt wegen den Fan Film Guidelines und der Unzufriedenheit welchen Weg das Franchise in den letzten Jahren genommen hat zusammen kam, könnte zu einer ernsthaften Krise führen, die die Rechteinhaber vielleicht mit einem jähen Ende der Science-Fiction Saga beenden werden.
Mehr dazu in der Fortsetzung, wenn es um STAR TREK DISCOVERY geht.
LIVE LONG AND PROSPER:
SIVIC!