Cofe-To-Go, Burger-To-Go, Pit-Stops, Kebap-Buden und was es sonst nicht so alles gibt sind ja bekannt. Aber ein unbemannter Pizza-Automat in einem Grazer Vorort, das war selbst mir neu. Nur so viel sei verraten, zu essen gab es erst nichts…
EIN AUTOMATENBISTRO FÜR DIE VORSTADT
Vor einigen Wochen riss man bei einem Supermarkt in meiner Nähe den Boden auf, ich ging eigentlich davon aus dass dort Ladestationen für Elektroautos entstehen würden. Doch heute sah ich eine „Bistrobox“ die mit allen Schikanen aufwartet, so dachte ich mir dass ich das Gerät einmal testen könnte.
Es war ja nicht so dass ich hungrig war, aber in Zeiten fortlaufender Automatisierung und Essens-Bestellmöglichkeiten via Internet sind Automatenrestaurants doch ein Trend mit dem wir langfristig leben werden. Das ausgerechnet Raaba-Grambach ein Testgebiet für solcher Art Systeme sein soll, verwundert eigentlich weniger.
Warum? In dem Vorort von Graz leben nicht nur knapp 4.500 Personen, es arbeiten auch noch einmal so viele Menschen in den beiden Gewerbeparks, somit ist ein gewisser Bedarf für Schnellrestaurants gegeben. Außerdem kann dieses Modell nach der 24/7-Devise die Versorgung der kochfaulen Bevölkerung decken.
Da steht nun also ein volles Automatenbistro mit Getränke-, Kaffee-, Snack- und zwei Pizza-Automaten mitten am Parkplatz, ganz einsam und alleine an einem Sonntag in Raaba-Grambach.
Damit dem Kunden während der 100 Sekunden Backzeit nicht fad wird, spielt es im Hintergrund Ö3 und man kann sich, wenn man will, auch ins W-Lan einloggen. Und während Udo Jürgens vom griechischen Wein sinnierte wartete ich auf ein handbelegtes vakuumverpacktes Stück Pizza.
DIE TÜCKEN MIT DER TIEFKÜHLPIZZA
Der Pizza-Back-Roboter (genannt Bob) ist an sich eine Kühlschrank-/Ofen-Kombination, in dem in Fächern die rechteckigen Pizza-Schnitten eingeordnet sind, ein Schlitten wird dabei auf einer vertikalen Schiene rauf und runter bewegt und bringt die Pizza-Stücke in den Ofen.
In der Theorie eine gute Idee, doch die Technik hat ihre Tücken. In der Praxis rutschten die Rohlinge vom Schlitten und fielen auf den Boden und so blieb der Magen leer.
Nach dem dritten erfolglosen Versuch eine Pizza in den Ofen zu hiefen (2 mal runtergefallen, 1 mal in ein leeres Fach gegriffen), ließ es Bob der Pizzakoch von sich aus es sein und rief den „Service“ an.
Der mir nachfolgende Kunde war ebenso begeistert als er von mir die „Out of Service“ Meldung erhielt. Auch der zweite Bob war bereits ausgefallen und so weiß ich wohl was ich von diesem „Konzept“ vorläufig halten kann, selber kochen ist mir sowieso lieber.
Praktischerweise habe ich bis auf 20 Cent fast meinen gesamten Einsatz von 3,50 Euro zurückbekommen.
So schnell wird mich aber Bob nicht wiedersehen, außerdem muss ich sowieso abnehmen und wie gesund ein solches Backwerk ist, sei freundlich in Frage gestellt.
Und dass es bei Mama und Oma überhaupt am besten schmeckt, muss ich an dieser Stelle wohl nicht erwähnen.
In diesem Sinne wünsche ich euch und im Namen des gesamten Teams von Inside-Poltics, Frohe Weihnachten und falls wir uns vor dem Jahreswechsel nicht mehr lesen, ein gutes neues Jahr auch ohne Tiefkühlpizza.
BIS BALD,
EUER SIVIC!
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