Nein es geht heute nicht um Nena, bevor aber der 100. Blogeintrag kommt, muss ich noch den 99. verfassen, auch diesmal schreibe ich von einer Veranstaltung auf der ich war und was Finanzmärkte mit Luftballonen gemeinsam haben, ich glaube sogar mehr als man gemeinhin denk, denn wenn der Ballon platzt dann bleibt außer Fetzen nichts über.
Der Mann der im Bild unten Haltung annimmt, ist nämlich niemand geringerer als Dirk Müller, Börsenprofi, Blogger, Rechercheur, Author, ein sympathischer Mensch und Berater des deutschen Bundestages, mehr braucht ich zur Person wohl nicht sagen.
Fragt mich bitte nicht wie ich dies toppen soll, ich habe selbst keine Ahnung.
Von der Ukraine-Krise bis zum allgemeinen Blick auf den Markt:
Müller begann einen sportlichen Vortrag dessen erste Stunde, sowieso gleich einmal wie im Flug verging, kaum zu Glauben dass die Veranstaltung beinahe 3 Stunden gedauert hat.
Begonnen hatte er mit einem Blick auf die Ukraine, mit Fokus auf die strategische Lage von dieser, hinzu kamen historische Fakten, wirtschaftliche Gesichtspunkte und das Verhältnis der Frau des ehemaligen ukrainischen Präsidenten Viktor Yushchenko, Kateryna Yushchenko zur USA spielten wesentliche Rollen. Letztere nahm auch eine besondere Schlüsselrolle in der Annäherung der Ukraine zum Westen ab 2004 ein, in dem Sie Schüleraustauschprogramme und meinungsbildende pro-westliche Organisationen förderte und unterstützte.
Querverlinkungen aufzudecken war schon immer eine von Müllers Spezialitäten, bleibt sich nur zu fragen, wie oft der arme Mann sich am Tag auf den Schädel greift.
Von der Ukraine ging es dann langsam zur Weltpolitik rüber und hier fokussierte er sich sich auf das Verhältnis USA-Europa, Deutschland-Russland und den Einfluss des chinesischen Einheitsstaat auf die Gedankengänge europäischer Regierungschefs hin zu einem europäischen Zentralstaat mit „gelenkter“ Demokratie.
Um es mit Müllers Worten, diesmal aber ohne sarkastischen Unterton zu sagen: „Interessante Sichtweise!“.
Weil während China groß mit den US-Dollar Anleihen herum flattert, scheißen sich die Amis wirklich nichts und drucken fleißig ihre Banknoten weiter um die Anleihen zu entwerten.
Der sich anbahnende Konflikt mit Russland dürfte laut seinen Aussagen auf einem Honigtopf fußen der in der Ukraine aufgestellt wurde, um einerseits die Russische Föderation in die Falle zu locken, andererseits die Ukraine NATO fit zu machen, denn mit der russischen Befreiung der Krim ist somit eines der Aufnahmekriterien erfüllt, nämlich die Entfernung von Truppen von Nicht-NATO-Staaten aus dem Territorium eines Beitrittskandidatenlandes. Dass das Territorium von der Ukraine weiterhin beansprucht wird, ist eine andere Sache, Gebietsstreitereien sind ja echt nichts neues in der NATO, oder haben wir den Griechisch-Türkischen Inselstreit schon vergessen?
Zurück zur hohen Politik, während die Wirtschaften boomen, die Amerikaner ihre Depressiven Arbeitslosen die keine Hoffnung mehr haben einen Job zu kriegen aus der Statistik schreiben und somit die Anzahl der Arbeitslosen in den USA sinken. Verkaufen die Chinesen munter leerstehende Wohnungen weiter für die ein chinesischer Bauer im Jahr 800 n.C. und ein Industriearbeiter 1840 hätte beginnen müssen zu arbeiten um sich diese leisten zu können, zu noch höheren Preisen weiter. Und wenn mal eine neue Stadt in der Wüste leersteht, schickt man Beamte dort hin die dort mit ihren Familien wohnen und sich selbst verwalten.
Möglicherweise mit ein Grund warum die Amerikaner sich aus Investitionen in Schwellenländern verabschieden.
Achja die frisierten Zahlen der chinesischen Wirtschaft sind natürlich die besten, jeder weiß dass die nicht echt sind und die Chinesen nur 60% ihrer Exportgüter auch tatsächlich außer Landes schaffen, aber unsere Wirtschaftsforscher rechnen mit den Zahlen weiter, denn echte Summen gibt es ja nicht. Wo ist der „Like Button“ wenn man ihn braucht?
Er sprach auch die dramatische Entwicklung der Schulden und die sinkenden Zinsen an, ein baldiger Reset zeichnet sich also immer mehr und mehr ab.
Das mit „BBB“ bewertete Russland am Ende der Ländervergleiche hat übrigens nur 10% Staatsschulden, interessant dass die USA und Japan da deutlich besser bewertet werden, ganz klar ein Fall von guter Kundenbetreuung, denn die Peanuts von den Russen machen nicht das große Geld der Banken aus.
Böse Zungen behaupten die Ratingagentuen sind Waffensysteme die auf den Finanzmarkt losgelassen werden, ganz böse Zungen sagen mittlerweile dass dies ein Wirtschaftskrieg ist.
Ebenfalls sehr interessant waren Müllers Begutachtung von Aktien wie etwa Apple, hier sprach er von einem Knick im Jahr 2010, weil Apple nur ein neues Handy herausgebracht hat und nicht den nächsten I-Hype durch die nächste Produktinnovation erzeugte, kein Scherz viele Börsenmarkler dachten damals das Apple pleite geht. Auch die Analyse von Investitionstrends a’la 3D-Druck und der von mir getätigte Zwischenruf „Wegen ihnen habe ich mir einen 3D Drucker gekauft.“, zeigte seine Wirkung, zum Thema 3 D Druck habe ich mich ja schon an anderer Stelle geäußert.
Auch sein Ratschlag in Aktien wie Coca Cola, Kraft, VW etc. zu investieren, keine großen Augen zu bekommen kann als guter Rat gewertet werden.
Und wer sich vielleicht dass ein oder andere Mal an die folgende goldene Regel erinnert, sichert nicht nur sein Depot, sondern auch seine Nerven:
„Wenn Du mehr als 40 Frauen im Harem hast, dann kennst Du keine einzige davon richtig.“
Zehn bis Fünfzehn Aktienpakete sind seiner Meinung nach ganz gut überschaubar, ob man sich die je leisten kann ist eine andere Geschichte.
Auch sein Blick in die Zukunft traf es auf den Punkt, bei fingierten Zahlen von Volkswirtschaften, der Berücksichtigung der Schattenwirtschaft (Kriminalitätsrate) und der Erlaubnis militärische Ausgaben als Zukunftsinvestitionen im BIP zu berücksichtigen werden ab nächsten Jahr schöne Zahlenwolken über uns hinweg schweben, ich bin gespannt welcher Staat mit welcher Mafia-Organisation das Rennen um Platz Eins der stärksten Volkswirtschaft macht.
Daher ist es unabdingbar sich in Zukunft eine Glaskugel mit integrierten Chart zuzulegen, früher hätte man dies als sarkastisches Gadget am Büro-Tisch stehen gehabt. Spätestens ab nächsten Jahr werden Finanzpropheten und Börsen-Wahrsager mit Wünschelrutten, Zauberstäben und eben magischen Glaskugeln für eine neue Hochkonjunktur am Börsenhimmel sorgen.
Jetzt weiß ich was Peter Kraus mit den Lila Wolken meint, apropos so ein MG ist eine gute Anlage, aber der ist nicht nur fürs stehen in der Garage bestimmt. Ach ja, für die jüngeren unter euch ist mit MG ist ein Roadster gemeint, kein Maschinengewehr, wobei letzteres ist sicherlich auch eine gute Investition in Krisenzeiten.
Und in was soll man nun bei all dem Irrsinn investieren? Die Frage ist berechtigt, Müller rät grundsätzlich dazu sich wie bereits oben erwähnt eher Aktien von großen Untenehmen zu kaufen, die schon lange am Markt sind, wie bspw. Coca Cola, Kraft, P&G, Mars oder Nestle, was auffällt dass die von ihm aufgelisteten Globalplayer in erster Linie Haushaltsartikel und Lebensmittel verkaufen, Autokonzerne tauchen hier keine auf, trotz doppelter bis vierfacher so Umsatzsummen, allerdings sind diese auch anfälliger auf Marktveränderungen, kann sich einer von euch an die letzte große Innovation von Coca Cola oder Kellogs erinnern?
Nein, ich meine nicht den Nachrüstsatz für das zweite Leben einer Cola-Flasche.
Und im Zweifel empfiehlt Mr. Dax, dass eine Anlage in Gold, Silber und anderen sinnvollen Edelmetallen eine gute Wahl ist und nicht nur deswegen weil der Wiener-Philharmoniker so schön zum anschauen ist.
Abschließend versöhnte er noch einmal sein Publikum mit all der Scheiße die auf diesem Planeten läuft und verwies auf die unterschiedlichen Tempos mit denen wir uns bewegen, anschnallen bei Höchstfahrt hat doch Sinn und wenn man als Maus mit Helm bewaffnet zu einer Mausfalle geht um sich den Käse zu ergattern ist dies nur zum Selbstschuss. Auch eine Feuerversicherung fürs Depot gilt seiner Meinung nach nicht nur als reine Subvention für Versicherungen sondern schützt vor übermäßigen Kursverlusten.
Ich halte es mit seiner letzten Bemerkung und danke unsere Ahnen die diese Welt immer weiter verbessert haben und leiste entsprechend einem Aufruf der Ärzte meinen Beitrag, aber vorher lege ich mich neben die Hübsche auf dem letzten Foto.
Ganz zum Schluss:
Zum Schluss, ich habe es ja schon bei der Ankündigung des Vortrages angedeutet. Dirk Müller und ich haben uns kurz unterhalten und ein Interview mit ihm ist ab jetzt nur noch eine reine Zeitfrage, wahrscheinlich noch innerhalb der ersten Staffel von Inside Politics in diesem Sommer…..