Star Wars Episode 8 “The Last Jedi” hat unsere Kinos erreicht. Was der Film kann verratet euch der Star Trek Fan Sivic in seinem ganz persönlichen Kommentar…
Es war wieder einmal soweit, ich lege die Uniform an, steige erstmals ins Auto und fahre zur Mitternachtspremiere. Von Star Wars Episode VIII The Last Jedi. Das war bei anderen Premieren bislang anders und der Parkplatz des Kinotempels des Grazer Cineplexx war einmal mehr voll. So begab ich mich mit Phaser und Tricoder bestückt, auf eine Außenmission in die Galaxie “Farfaraway”, das ist laut Dave Filoni (Produzent von Star Wars Rebels) der richtige Name des Handlungsortes ;D.
Bei der Warteschlange zum Popcorn treffe ich einen alten Freund, Ares hat einen Hoodie (Kaputzenpullover) an, darauf liest man “STAR WARS #1 FAN”, das abgebildete Raumschiff ist aber die klassische Enterprise aus Star Trek (siehe Coverfoto).
Ich ziehe meine Weste aus und offenbare ihm den Glanz meiner Sternenflottenuniform.
Ares meint darauf nur noch: “Wir beide machen heute auf ganz großen “Piss Off”!”
So ist das halt, Ares ist mittlerweile Lehrer, ich bin Blogger, Erziehung gehört also zum unserem Tagesgeschäft. Wobei gesagt werden muss, dass es mittlerweile Tradition hat (seit Episode 2, 2002), dass ich in Sternflottenuniform auf Star Wars Kinopremieren gehe. Nur bei Episode 3 zog ich den Schwarzen Anzug der “Men in Black” an (Anm. so ein “Blitzdings” wäre für die Filmindustrie ein gigantisches Geschäft).
Aufgrund der großen Nachfrage erhöhten die Betreiber des Cineplexx die Zahl der Vorstellungen von ursprünglich 4 auf 7 (!), das ist wohl Rekord.
Es hätte übrigens durchaus etwas gebracht, wenn ein paar Busse der Holding Graz Linien zur Verfügung gestanden wären, aber mangels Nightline unter Woche, ist das nicht mehr als frommer Gedanke. Wenn man aber bedenkt, dass drei Kinos (Annenhof, Cineplexx und KIZ Royal), Mitternachtspremieren anbieten, dann ist das gar nicht so abwegig, geschätzten 4.000 Personen ein paar Sonderfahrten zukommen zu lassen.
NON SPOILER REVIEW:
Einzig soviel, sei zur Geschichte an sich gesagt, diese schließt an die des vorhergehenden Film an, und zeigt wie sich die Ereignisse rund um die Zerstörung von Starkiller-Base weiterentwickeln. Der Kampf zwischen Resistance und First Order geht also nahtlos weiter.
Ist der Film sehenswert?
Ja, Regisseur Rian Johnsen, spielt die Handlung mit dem Humor von Episode 7 weiter, zeigt aber auch dass er eine andere Vorstellung von Star Wars hat, als J..J. Abrams.
Das tut gut und auch die Screenplay’s von Laia Organa (Carrie Fischer) und Luke Skywalker (Mark Hamill) sind weit mehr ausgeprägt als eben in den Vorgängern, beide füllen die Lücke die durch den Tod von Han Solo (Harrison Ford) entstanden ist auf. Die sich wenig ernstnehmende Handlung aus dem Vorgängerfilm, weicht kritisch werdenden Problemen, unterschiedlichen Lebensauffassungen, einer sich aufweichenden Grenze zwischen Gut und Böse und dem durchaus subtilen Humor, den man aus den alten Filmen von Meister Yoda oder Obi Wan kannte.
Dabei hätte mir aber eine größere Betroffenheit von Laia über das Hinwegscheiden ihres “Ex”-Mannes besser gefallen, trotzdem ist General Organa ernst in der Sache und schlüssig in ihren Handlungen.
Die drei Neuen, Rey, Poe und Finn machen hingegen endlich etwas was ich in “THE FORCE AWAKENS” vermisst habe, sie zeigen auf, dass Sie mehr können, als nur in die Kamera zu grinsen und gehen dabei durchaus eigene Wege, die der Charakterprägung wiederum gut tun.
Natürlich ist aber Poe Dameron der “Kick Ass Fighterpilot” der ohne Rücksicht auf Verluste alles in die Luft sprengen will, was groß ist und mehr als ein Kanone an Bord hat und Rey mehr die diplomatisch agierende Jedi-Schülerin, die erst verstehen muss wo der Grad zwischen Gut, Böse, Vertrauen und gesunder Distanz zum anderen Geschlecht anfängt. Finn stellt da mehr einen eigenen Charakter dar, den es so weder in der klassischen Triologie, noch in den Prequels gab, eine gewisse Ähnlichkeit zu Jar Jar Binks lässt sich nicht absprechen, aber das gute Herz vom kleinen “Ani” findet man in seiner Seele genauso, wie die Aufopferungsbereitschaft eines Han Solo.
Dass das ein oder andere mal auch auf den Pfaden der Vorgänger gegangen wird, fällt dabei gar nicht erst groß ins Gewicht.
Auf der Gegenseite taucht endlich einmal Snoke auf, der seine Tricks und Fähigkeiten offenbart, ein solides machtbesessenes Mastermind, dem die Qualität seiner Führungsriege sehr missfällt.
Kylo-Ren wird erstmals tiefer betrachtet, somit sieht man auch seinen Ursprung, weswegen er sich besser anfühlt als im ersten Film, General Hucks hingegen spielt einmal mehr den egoistischen, nur bedingt kompetenten und gleichzeitig rücksichtslosen Führungsoffizier (a wannabe Tarkin?), der ab und an sich mehr heraus nimmt als es sein Rang eigentlich zulässt.
Ist “The Last Jedi” mehr Aufguss alter Filme oder gibt es frische Ideen?
Der neue FIlm reduziert seinen Fokus auf eine “Haupt-Handlung” und ein paar Nebengeschichten, die zu dieser führen. Er schließt nahtlos an die Geschichte seines Vorgängers an und reduziert die Zahl der Schauplätze auf ein überschaubares Maß. Das tut gut, weil man Orten und Schauspieler mehr Tiefe gibt.
Was gut ist, nicht jeder Plan funktioniert und es muss umgedacht werden, auch ist nicht jede Handlung die von einem Charakter getroffen wird und im ersten Moment schlecht anmutet, tatsächlich negativ gemeint. Die Geschichte ist jedenfalls aus einem Guss und führt auch die auseinander gehenden Seitenstränge schlüssig am Ende des Filmes zusammen.
Mehr will ich dazu gar nicht sagen, manches ist vorhersehbar, einiges kommt dann doch sehr überraschend und ein paar Reminiszenzen an vorhergehende Star Wars – Abenteuer, komplettieren die Handlung.
Ein weiteres Highlight sind die Außenaufnahmen von “Ragusa/Dubrovnik”, welches im Film eine prominente Rolle einnimmt, obwohl ich mir etwas mehr Screentime gewünscht hätte. Denn ausgerechnet am prachtvollsten Ort des ganzen Filmes geht es recht schnell von einer Szene zur anderen.
Ähnlichkeiten zu “Emmy und den Wildgänsen”, E.T., Casablanca, Indiana Jones oder Jurassic Park, findet man übrigens auch, der Film spielt sich hierbei durchaus geschickt mit den unterschiedlichen Genres, sowohl beim Design der Orte und Mode, als auch bei der Darstellung der Szenen, spürt man den Einfluss von mehr als 100 Jahren Hollywood-Geschichte.
Wie sind die Effekte und die Action?
Bei manchen voll animierten Figuren merkt man wirklich nicht mehr dass es sich um “CGI-Animationen” handelt. Die Technik ist am letzten Stand und zeigt was heute alles möglich ist. Snoke beispielsweise wirkt wirklich wie eine Person die in einem Kostum steckt und nicht wie eine animierte Figur, auch wenn er sich weniger bewegt als andere Charaktäre die aus dem Rechner stammen.
Tiere wie auch kleine grüne außerirdische Wesen, erinnern in ihrer Erscheinung teils mehr als Puppen, teils als das “State of the Art”-Produkt von ILM und Pixar, das ist sehr unterschiedlich, bringt aber wiederum das Gefühl der 80er Jahre wieder.
Wie geht es weiter?
Der Konflikt zwischen “First Order” und “Resistance” geht jedenfalls weiter und führt uns einmal mehr aus dem galaktischen Zentrum hinaus,
Für Episode 9 würde ich mir mehr Handlung auf bekannten Planeten wie Coruscant, Chandrilla, Naboo, Kuat oder Kashyyyk wünschen, um den Kampf aus dem galaktischen “Wilden Westen” wieder in die Machtpole der Galaxie zu tragen.
Denn wenn man sich die Größe des Star Wars – Universums ansieht, gibt es noch viel Spielraum für einen epischen Konflikt, in dem sich Gut und Böse abwechseln. Das was wir jetzt gesehen haben war lediglich der Beginn.
6-7 Sterne auf unserem intergalaktischen Messstab. ******-*
Das war es von mir, lebt lang und in Frieden! \\//
Ups, falsches Universum. Möge die Macht mit euch sein!!!
EUER SIVIC!
INSIDE POLITICS – ES DARF AUCH EINMAL WELTRAUM SEIN…
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