Die Uni Graz hat letzte Woche dem steirischen Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann seinen Doktortitel aberkannt. Nach diesem Vorkommnis stellt sich natürlich die Frage wie die Universität generell mit dem Thema Plagiate umgeht?
Wir haben nachgefragt.
Plagiatsprüfungen gehören mittlerweile zum Standard, sie sind Teil des Prozedere wenn man sein Abschlussarbeit einreicht und da macht es keinen Unterschied ob es sich um eine Bachelor-/Master-Arbeit oder eine Dissertation handelt, geprüft wird immer. Seit 2008 läuft dies auf der Uni Graz über die Software Docoloc, dass diese System aber auch Schwächen haben und ab und in Kritik geraten, ist auch nichts neues.
Dazu kommt noch dass jeder Studierende eine Ehrenwörtliche Erklärung abgeben muss, in der die wissenschaftliche Korrektheit der Arbeit bestätigt wird.
Auch das Gelöbnis bei der Sponsion/Promotion gehört zu diesem Prozedere und soll die angehenden Akademiker daran erinnern, welche Verantwortung sie in sich tragen.
Die Aberkennung eines Titels ist jedenfalls eine Seltenheit, neben Christian Buchmann gab es in den letzten 9 Jahren nur einen weiteren Fall.
Bei der Pressestelle der Karl Franzens Universität Graz nachgefragt wie man Seitens der Universität mit dem Thema umgeht, bekamen wir vom Pressesprecher Hrn. Mag. Andreas Schweiger umgehend eine Antwort dazu.
Inside Politics: Welche Maßnahmen setzt die Universität um Studierende beim Thema Plagiate zu sensibilisieren?
Andreas Schweiger: Das beginnt im ersten Semester in den Lehrveranstaltungen. Und wird in Proseminaren und Seminaren ausführlich behandelt, es sind in diesen Lehrveranstaltungen schriftliche Arbeiten zu verfassen. Ergänzend gibt es Workshops zum richtigen Zitieren und andere Veranstaltungen, wie die Lange Nacht der aufgeschobenen Seminararbeiten.
Inside Politics: Wie lange gibt es bereits Ehrenwörtliche Erklärungen auf der Uni Graz bei wissenschaftlichen Arbeiten (Bacc., Master, Diss.)?
Andreas Schweiger: Die Angabe ist seit mehreren Jahrzehnten üblich. Ein Jahr für den Beginn lässt sich nicht festmachen.
Inside Politics: Sind diese Ehrenwörtlichen Erklärungen mit Eidesstaatlichen Erklärungen gleichwertig?
Andreas Schweiger: Eine ehrenwörtliche Erklärung war vorgeschrieben.
Waren diese Verpflichtungen im Jahr 2000 bereits gültig?
Eine ehrenwörtliche Erklärung war vorgeschrieben.
Inside Politics: Verlangen alle Fakultäten Eidesstaatliche/Ehrenwörtliche Erklärungen oder gibt es hier Unterschiede?
Andreas Schweiger: Das ist in allen Disziplinen üblich. Es bestehen leicht modifizierte Formulierungen.
Inside Politics: Wenn einem Akademiker/Studenten ein Plagiat nachgewiesen wird, gibt es außer der Aberkennung oder Sperren noch weitere Konsequenzen?
Die entsprechende Arbeit ist negativ zu beurteilen.
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Ich bedanke mich nochmals bei Hrn. Mag. Schweiger und Fr. Eklaude vom Pressereferat der Karl Franzens Universität Graz für die schnelle Bearbeitung der Interviewfragen.
Bis bald,
euer Sivic
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