Es gibt Dinge die gibt es nicht, darunter gehört das Projekt Timber in Town neben der Seifenfabrik. Welches in direkter Nachbarschaft zum Naherholungsgebiet des geplanten Murkraftwerk entstehen soll, dabei ist der Entwurf nicht gerade neu.
Während auf den Animationen des Dialogbüros kein Wort und Beistrich von dem Projekt Timber im Town die Rede war, ist es mitten im Wahlkampf auf der Facebook-Seite von Rettet die Mur aufgetaucht.
Was ist daran interessant? Der Entwurf des Architekturbüro Strobl welches neben dem Veranstaltungsgelände der Seifenfabrik der Kovac Management GmbH geplant ist, gehört zu mehreren Bauprojekten die in unmittelbarer Nähe zum geplanten Murkraftwerk entstehen sollen.
Die modernen Holzbauten soll 750 Wohnungen und auch Büros beinhalten, sie flankieren in zwei Baugruppen das Gelände der Seifenfabrik, einmal zur Mur und andererseits zu der Siedlung in der Kasernenstraße.
Bereits 2013 wurden die Baupläne von Timber in Town im Forum Skyscrapercity.com besprochen. Ein weiteres Detail findet sich in den Kommentaren zum Artikel „“Finanzielles Abenteuer“ Murkraftwerk: Kahr legt sich mit dem Land an.“ der Kleinen Zeitung, hier wurde im September ebenfalls über die Holzbauten diskutiert.
Was jedenfalls auch zu hinterfragen ist, wem gehört der Grund der hier aufgeschüttet werden soll? Denn im Entwurf zum neuen Flächenwidmungsplan 4.0 ( Fläwi 4.0 ist noch nicht beschlossen) ist die Aufschüttung genauso wie das Murkraftwerk selbst, nicht verzeichnet. Weiters ist die Mur ein Bundesgewässer (sie fließt durch zwei Bundesländer (Salzburg und Steiermark)) und daraus ergibt sich die Frage ob dieser Grund dann nicht auch der Republik Österreich gehört?
Die Baudichte am Gelände des Veranstaltungszentrums Seifenfabrik ist hingegen mit 0,5-1,5 für Gewerbegebiete ausgezeichnet, mit anderen Worten es darf bei 1.000m² Grundfläche bis zu 1.500m² Baufläche errichtet werden.
Zuletzt sei noch gesagt dass das „Gewerbegebiet“ links von der Seifenfabrik noch nicht umgewidmet wurde, weil es ja auch noch nicht existiert, die Bäume gibt es nicht mehr. Die Wiese rechts ist im Entwurf zum Fläwi 4.0 als Wohngebiet ausgewiesen. Wer mehr über den Flächenwidmungsplan wissen will, ist auf die Geoportal-Seite der Stadt Graz und auf unseren Artikel vom letzten Jahr verwiesen.
Warum bislang in der Öffentlichkeit über dieses Projekt nicht gesprochen wurde bleibt offen, für die Gegner der Murstaustufe ist Timber in Town natürlich wieder einmal mehr Munition. Die angesprochenen Indizien hinterlassen jedenfalls einen fahlen Nachgeschmack.
Euer Sivic!
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