233, Die NEOS Teil 2, was sagt Matthias Strolz?

VonSivic

5. Oktober 2015

Hallo zu Ausgabe 233!

Letzte Woche schrieb ich sehr intensiv über die NEOS, da gehört es auch dazu den Bundesprecher der Pinken, Matthias Strolz einmal zu fragen wie er die Lage sieht.
Strolz im Gepräch über Wien, Partei und interne Erneuerung.
In Ausgabe 230 ging es ja sehr detailiert um die NEOS und da lag es nahe ein kurzes Interview mit Matthias Strolz via Email zu führen.
Wie steht also der Klub- und Parteichef zur aktuellen Situation, wo sieht Strolz Handlungs- oder Abgrenzungsbedarf und würde er bei einem Scheitern in Wien den Platz räumen?

Diese und ein paar andere Fragen stellte ich dem Vorarlberger mit Faible zum weltoffenen Wien, der davon überzeugt ist „Veränderung“ in der „roten Bundeshauptstadt“ zu schaffen. 

 Bild: Ein Foto von einem meiner Parlamentsbesuche, Matthias Strolz und ich im Bundesrat  (Foto: Walter Roschnik).
Bevor es aber losgeht, noch eine kleine Anmerkung zu den kommenden Wien Wahlen.
Matthias Strolz ist sich bezüglich des Einzuges übrigens sehr sicher, denn die Umfragen sagen seiner Partei seit einem Jahr einen stabilen und klaren Einzug in den Wiener-Landtag voraus, ob das auch so sein wird sehen wir am Sonntag… 
Und nun viel Vergnügen mit dem Interview:

Claudio Schiesl: Du meintest am Sonntag „Die Richtung stimmt“, viele meiner Leser haben der oberösterreichischen NEOS Spitzenkandidatin Judith Raab Überheblichkeit (Siehe Aussagen: Die letzten vier Umfragen sagen 4%, damit ist NEOS sicher in LT eingezogen. NEOS ist eine stabile Größe in der politischen Landschaft in Österreich) attestiert. Andere Medien gehen zu einem regelrechten NEOS-Bashing über und sehen die NEOS am absteigenden Ast. 
Wie siehst Du die Ergebnisse (LTW und GRW in Oberösterreich) vom Sonntag, die mediale Rezeption und die nächsten zwei Wochen im Wien-Wahlkampf?

Matthias Strolz: Wir sind angetreten für eine massive Reform des politischen Systems. Wir sehen an unserem Ergebnis, dass es sehr wohl ein Bedürfnis nach Veränderung gibt. Wir haben in den Gemeinden teilweise sehr gute Ergebnisse erzielt. Es ist natürlich bitter, den Einzug in den Landtag so knapp zu verfehlen, aber es ist ein guter Zwischenschritt. Die allgemeine Themenlage der letzten Wochen hat nur einer Partei in die Hände gespielt. Da wollen wir natürlich gerade jetzt in Wien gegensteuern, soweit es uns möglich ist. Hier wird zum dritten Mal in Folge ein verlogenes „Duell der Titanen“ zwischen Häupl und Strache ausgerufen. Was die Menschen nicht vergessen dürfen ist: Jede Stimme für die SPÖ und ihren Stillstand  stärkt auf längere Sicht die FPÖ. Wer in Wien seinen Unmut über Rot-Grün zum Ausdruck bringen will, ohne einen blauen Bürgermeister zu bekommen, der muss NEOS wählen. Dafür bekommen wir auch große Zustimmung im direkten Kontakt mit den Menschen auf der Straße und bei unseren Tür-zu-Tür-Besuchen.

Claudio Schiesl: Warum schließt deine Partei H.C. Strache als Bürgermeister und die FPÖ als Koalitionspartner aus, würde aber mit der SPÖ koalieren wollen und Häupl weiterhin akzeptieren?“

Matthias Strolz: Wir sind immer bereit mit konstruktiven Kräften zusammenzuarbeiten und zu neuen und guten Lösungen für unser Land zu kommen. Die FPÖ schließt sich in vielen Themen selbst aus, denn sie steht für rückwärts-gewandte Veränderung und sie sät Hass. Wir NEOS stehen für Weltoffenheit, Privilegienabbau, Aufbrechen des verfilzten Systems und allen voran für eine vorwärts-gerichtete Veränderung gemeinsam mit allen konstruktiven Kräften.  Thematische Zusammenarbeit auch mit der FPÖ. Für eine Koalition fehlt die gemeinsame inhaltliche Basis. So etwas könnte nicht halten.

Claudio Schiesl: Warum gibt es kein Argument ala „SPÖ ja, aber Häupl muss gehen“, oder siehst Du das ohnehin als Fakt?

Matthias Strolz: Die Zeit des Michael Häupl ist abgelaufen. Er ist das Zugpferd der SPÖ in diesem Wahlkampf, wird aber nicht mehr lange Bürgermeister bleiben. Ich nehme Häupl seine persönliche Überzeugung gegen Strache ab, diese wird aber nie und nimmer für seine Partei gelten, wenn der Machterhalt den Pakt mit den Blauen erfordern sollte. Das Burgenland grüßt! Auch in Wien. Davor gilt es zu warnen.

Claudio Schiesl: Siehst Du zum jetzigen Zeitpunkt Erneuerungsbedarf in deiner Bewegung, z.B. auch schmerzhafte Personalwechsel (bei Front- (Führung, Abgeordnete) und Hintergrundpersonen (Mitarbeiter))?

Matthias Strolz: Wir sind innerhalb von drei Jahren von zwei auf über tausende von Menschen, die NEOS in verschiedenster Form mittragen, angewachsen. Durch dieses rasche Wachstum, das weiter anhält, sind wir in permanenter – auch personeller – Erneuerung. Wir starten nach den Wien-Wahlen einen umfassenden Marken- und Identitätsstärkungsprozess. Es ist wichtig für unsere junge rasch wachsende Bewegung, dass wir immer wieder am gemeinsamen Ganzen arbeiten.

Claudio Schiesl: Angenommen in Wien gelingt der Einzug nicht, würdest Du dann deine Position als Bundessprecher der Partei zur Disposition (zur Verfügung) stellen?

Matthias Strolz: Fiktive Frage, da wir in allen Umfragen seit über einem Jahr ausnahmslos und stabil klar über der Hürde für den Einzug sind. Aber ja, wir haben uns ja vorgenommen, auf alle Fragen zu antworten. 😉 
Meine Kontrollfragen sind immer: Ist es wichtig, was ich hier mache? Und: Ist es richtig? Solange ich beide Fragen mit Ja beantworten kann, bleibe ich gewählter Partei- und Klubchef. 
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Soviel zu Matthias Strolz und seinen NEOS. Apropos, es gibt noch einen dritten Teil, mehr wenn ihr mich wiederseht, ihr müsst unbedingt lesen wie es weitergeht …
 
Euer Sivic

VonSivic

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