Nicht nur das Team Stronach baut gerade um, wobei was heißt da umbauen, Kathrin Nachbaur hat immerhin noch gestern Abend (via FB Service Partei) die gestrigen Darabos/SPÖ-Aussagen im samstäglichen Ö1-Journal kritisiert und beabsichtige weiterhin Klubobfrau des TS im Nationalrat bleiben zu wollen. Wie das wirklich zum “Set-Up” der Partei passen soll, werde ich einmal Primar Marcus Franz vom Team Stronach fragen!?!
Aber wer weiß, vielleicht ist es bei mir Zeit für eine Brille, die Optik ist weder beim TS noch bei den NEOS besonders scharf, vielleicht richtet sie sich jedoch in den nächsten Monaten wieder ein.
Auch das NEOS Team in der Steiermark wurde mehr oder weniger komplett umgebaut, Uwe Trummer tritt nun die Nachfolge von (NR) Christoph Vavrik an. Damit bestätigen sich auch die Gerüchte rund um Christian Böhler den stellvertretender Landessprecher und Gert Andrieu, letzterer bislang Landesfinanzreferent. Dieser schied nun aus und Böhler der durchaus im Gespräch als Vavriks Nachfolger war, trat nicht zur Wahl des neuen Landessprechers an.
Interessantes Detail am Rande, bei der letzten Mitgliederversammlung im Juni, die ebenfalls im Hotel Paradies (Nomen es Omen?) stattfand, bewarben sich 12 Personen für sechs offene Stellen im Landesvorstand, diesmal war die Zahl deutlich darunter und Uwe Trummer der einzige Kandidat für die Position des “Landessprechers“. Dass Daniela Schwarz die noch vor einem halben Jahr ihre Kandidatur vorzeitig zurück nahm, nun doch wieder für den Landesvorstand kandidierte, deutet auf einen denkbaren Personalmangel in der Führungsetage der steirischen Pinken hin.
Aber anscheinend spielen ebenfalls Erbpachten aus JVP-, LIF/JULI‘s-Zeiten eine bestimmende Rolle und sorgen für Gerüchte nach Resignation bzw. Rückzug bei manchen potentiellen Kandidaten, die aber eben den Makel des Neo-Zuagroasten besitzen.
Böhler war angeblich schon vor mehreren Wochen (Mitte Oktober) zurückgetreten, da die Arbeit bei den NEOS mit seinen Tätigkeiten nicht länger vereinbar gewesen wäre, nachdem er nun in seiner Position als Landessprecher Stellvertreter bestätigt wurde, dürfte dieses Gerücht eine “Ente” gewesen sein. Oder er wollte er sich bewusst einer Wiederwahl mit offenen Ausgang stellen, ein echt gute Frage?
Andrieu dürfte tatsächlich das Handtuch geworfen haben, es gab Gerüchte darüber dass ihm einige (angestellte wie auch freiwillige) Mitarbeiter zu wenig “professionell” agiert hätten, dem werde ich jedoch noch genauer nachgehen.
Summa summarum, dürfte auch die Landeskoordinatorin Stefanie Regitnig kräftig mitbestimmt haben. Sie führte angeblich Gestern aus einer Wohlfühlzone lenkend die Mitgliederversammlung in ihrer Position als Landeskoordinatorin. Gegenüber der Kleinen Zeitung trat die gebürtige Kärtnerin und Mag.a der Rechtswissenschaften im Vorfeld moderierend auf und gab bekannt, das bis April nächsten Jahres alles offen ist.
Wer und ob, dann im steirischen Landtagswahlkampf auf welchem Listenplatz kandidiert, weiß man also bis dahin nicht.
Dank des parteiinternen Vorauswahlprozess können hier die Karten noch einmal kräftig durch-gemischt werden.
Jedoch ist klar das es bei einer Momentaufnahme eines sich bewegenden Objektes gerne und sehr schnell zu Unschärfen kommt. Da muss man dann mit viel Licht und anderen Gimmicks auffahren, um dies wieder hinzukriegen. Die Mannschaft wird auf jeden Fall einmal sich neuorientieren und zusammenfinden müssen, ehe man von ihr mehr und konkrete Positionen zu tagespolitischen Themen hört. “Ich bin da und rosa!”, wird defintiv kein reißender Wahlkampfslogan sein, da müssen sich die handelnden Akteure etwas besseres einfallen lassen.
Bewegung heißt auch Veränderung:
Bild: Uwe Trummer bei der Mitgliederversammlung im Juni (Bewegungsunschärfe) der steirischen NEOS, auf dem Tisch in der Mitte sitzt Stefanie Regitnig (Landeskoordinatorin).
Mit Uwe Trummer kommt jedoch nun jemand zum Zug, der im EPU und Start-Up Bereich gute Erfahrungen machte und auch international tätig war.
Er hat auch ein bisserl ein Gefühl dafür nicht unbedingt in jedes Fettnäpfchen zu springen, so war er bei der Bundes-Mitgliederversammlung der NEOS im Juli in Graz entschieden gegen (NR) Scherak’s geplante Aufnahme des Vorschlages zur Öffnung der Gentechnikforschung mit dem Argument, dass dies nur eine weitere Front eröffne die unnötig wäre und Schlagzeilen ala “Wasserprivatisierung” heraufbeschwören könnte.
Damit scheint Trummer erkannt zu haben, dass es eben nicht unbedingt die Aufgabe der NEOS ist, zu allen Themen gleich eine Meinung haben zu müssen und sie sich vielmehr sich auf ihre “Kernkompetenzen” konzentrieren sollten (Ich weiß, eine abgedroschene Phrase, aber wahr!).
Die Forderung Cannabis freigeben zu wollen und die mediale Resonanz darauf, gilt hier ja als Paradebeispiel.
Dies gilt besonders für Themen wie EPU’s, Start-Ups, Bildung und Verkehr, denn die finden am Ort des Geschehens statt. Wenn man Österreich verändern will dann muss man auch im kleinen Gretzel anfangen und die Leute dort abholen. “From the Particular to the General”, sollte daher das Kredo der NEOS in der Steiermark werden; um einen Satz des Projektmanagements um zudrehen.
In Wien macht man dies ja bereits und versucht beim kleinen Greißler nebenan Stimmung für eine weitere Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten zu machen. Mein ehemaliger Nahversorger Höller in der Burggasse in Wien, hat zufälligerweise bei dieser Aktion mitgemacht, was auch so gut ankommt; und wenn ich mich nicht irre, wollte Matthias Strolz ja die Leute am Stammtisch abholen und für eine neue Politik begeistern.
Warum?
Ganz einfach, die Landesgruppen arbeiten der Bundespartei zu, Sie haben die Aufgabe sich auf regionaler Ebene mit bestimmten Themen auseinander zu setzen und dort dafür zu Sorgen dass die Bundesthemen auch in den Ländern umgesetzt werden. Also der umgekehrte Weg den z.B. die meisten anderen Parteien mit ihren Landesparteien gehen, wo in der Regel nach dem Motto; “Zuerst I und der kleinste gemeinsame Nenner heißt dann Bundespartei!”, agiert wird.
Im Gegensatz dazu, ist die Struktur der NEOS zentraler ausgerichtet. Die Landesgruppen bilden keine eigenständigen Entitäten (juristische Personen), sondern sind innerhalb der Organisationsform der Pinken als Divisionen/ Abteilungen konstituiert, was dazu führt, dass auch das Geld zuerst nach Wien in die NEOS-Sphäre fließt, dann jedoch als deren “eigenes” Budget der Division zugeteilt wird.
Hast Du ein Beispiel? Schon, die NEOS könnten sich vor allem auf Dinge des täglichen Bedarfs konzentrieren, dazu gehört auch der öffentliche Verkehr, er ist sichtbares Zeichen einer funktionierenden Ordnung.
Und insbesondere in Graz ist davon nicht viel zu merken, man kann jetzt natürlich über die Grazer Öffis gerne und schnell schimpfen, doch was ich auch erst jetzt realisiert habe, da ich diese Woche mehr auf den Bus angewiesen war, ist die starke Reduktion des Busangebotes in den Randbezirken besonders am Wochenende.
Gestern wartete ich auf den Bus um kurz nach St.Peter (Bezirk in Graz) zu fahren, um 15:14 Uhr sollte dieser erscheinen was er nicht tat, erst hier fiel mir auf dass die Busverbindungen die über Raaba nach Graz führen am Samstag von 9-17 Uhr auf drei Fahrten/ Stunde gekürzt wurden und zwischen Minute 14 und 44 nach der vollen Stunde, nun eine dreißig minütige Lücke klafft, die es sonst nur aufgrund von “Sparmaßnahmen” am Sonntag gab.
Dies ist Ausdruck einer Misere die vor einigen Jahren anfing, zuerst kürzte man eine Fahrt/ Stunde am So. in der Früh/Vormittag, dann weitete man dies in den letzten zwei Jahren zu einem eigenwilligen 3er Takt an Sonn- und Feiertagen aus. Nun fahren seit diesem September (Schulanfang), am Sonntag die Busse nur noch im Halbstundentakt und Untertags am Samstag in diesem eigenwilligen 3er Intervall.
Einen Viertelstundentakt gibt es am Samstag nur noch zu den Stoßzeiten in der Früh und am Abend/ späten Nachmittag ab 17 Uhr.
Dies betrifft auch den Grazer Westen und andere Randbezirke. Interessant wenn man bedenkt, dass die Jahreskarten in Graz “jetzt noch” wesentlich teurer als in Wien sind.
Dieses Thema wäre ein aufgelegter Elfer für die NEOS, denn Pensionopolis (Graz) spart hier defintiv an den falschen Stellen und gibt viel zu viel Geld für Partei gebundene Stellen und überhöhte Zinsen auf Schulden bei Versicherungen aus. Geld das insbesondere im ÖV gut gebraucht werden würde.
Und auch die Grazerschuldenpolitik wäre Wasser auf die Mühlen der Pinken…
———————————————————————————————————————— Zum Schluss, noch etwas zur unscharfen Optik, ich werde in der nächsten Ausgabe näher auf etwas eingehen, was ich nun plane um von Außen ein bisserl mehr Blick in das Tun beim Team Stronach und den NEOS in der Steiermark zu bringen. Mehr wenn ihr mich wiederseht, ihr müsst unbedingt schauen wie es weitergeht…