138, Scotland und der Dominoeffekt.

VonSivic

18. September 2014

Der Stein des Anstoßes….

Karikatur: Dominoeffekt,Scotland der Stein des Anstoßes.

Erstens es kommt anders, zweitens als man denkt. Eh klar, so steht jetzt ein witziger Tag an, Morgen werden wir schlauer sein. Denn ganz Europa schaut auf das “historische” Ereignis welches nun im Land der Schottenröcke (nicht die Obersteiermark), über die Bühne geht. 
Warum? Na ja, Italien hat fünf bis sechs gute Gründe sich Sorgen zu machen, Spanien Minimum drei, Belgien, Deutschland (die Bayern wieder mal), Frankreich, die Slowakei und Österreich jeweils einen (ja es gibt eine slowenische Unabhängigkeitspartei in Kärnten, wo sonst auch?) und andere Staaten folgen. Selbst die Chinesen haben wegen der Fragen in Taiwan, Tibet und Xinjiang skeptische Blicke nach Europa geworfen.

 Video 1: Selbst China schaut skeptisch über den Ural.

Was daran wirklich dran ist, ist natürlich die bessere Frage, aber wer weiß schon wie es weitergeht, Kettenreaktionen die in Katalonien, oder Baskenland Millionen auf die Straße bringen, sind eben nicht ausgeschlossen, daher auch die Karrikatur mit dem Dominoeffekt. Nicht zuletzt auch aufgrund der dramatischen Entwicklungen in der Ost-Ukraine sowie Syrien und dem Irak, wo gerade neue Staaten entstehen, respektive sich durchsetzen wollen, steht Edinburgh unter Beobachtung, nicht nur von Eva Pöcksteiner vom ORF die neuerdings zur Inner-EU Unabhängigkeits-korrespondentin avanciert, war sie doch auch auf der Trieste Libera PK in Wien anwesend.
Video 2: Angus Robertson (SNP) erklärt Armin Wolf, warum er die Unabhängigkeit für Schottland will. (Quelle: ORF, ZIB 2, 20.08.14)
Zurück aber zur Schottland-Debatte und der EU deren Mitglieder sich mit dem Thema sehr schwer tun. Natürlich ist die größte Frage, ob eine unabhängig werdende Region automatisch EU-Mitglied ist, oder ein neuer Staat alles neu beantragen muss. Den Leuten in Brüssel könnte es eigentlich ja recht sein, die Schotten sind mehrheitlich für die EU, keine Skeptiker wie die englischen Politiker, verlangen auch keine Studiengebühren und lassen alle EU-Bürger im Land gleichberechtigt bei jeder Wahl wählen, hört, hört, ist ja selbst bei uns nicht wirklich auf allen Ebenen möglich. Und so etwas wird einem übrigens in perfekten Deutsch in der ZIB 2 präsentiert, noch Fragen? 
Bei der ganzen Diskussion schadet es aber auch nicht, mindestens einen Blick auf den Zusammenbruch der Sowjetunion, Jugoslawiens und der Tschecho-Slowakei zu werfen, denn etliche dieser Staaten mussten ja auch um UN-Mitgliedschaften ansuchen, respektive erst einmal internationale Anerkennung erfahren. Interessant ist aber bei dieser Sache z.B. die DDR, war diese doch Warschauer-Vertragsmitglied (Aus Gründen der politischen und geschichtlichen Korrektheit wird der Begriff Warschauer-Pakt hier nicht mehr verwendet.) und in der UNO als vollwertiges Mitglied anerkannt worden, am 3. Oktober 1990 trat diese der BRD bei, wurde somit NATO-Staat und Mitglied der EWG/EG und der daraus folgenden EU, letzteres war dann schon später, trotzdem interessant was da alles an Papierwerk so anfällt.
Das Beispiel DDR könnte Vorbildwirkung haben, denn z.B. Süd-Tirol ist so ein Kandidat der von einem Land zum anderen innerhalb der EU wechseln könnte, wie ist dass dann, muss dann Österreich auch um Neubeitritt ansuchen, weil es so nicht der EU beigetreten ist, wie es dann dastehen würde und was ist wenn andere Regionen bspw. Friaul-Julisch-Venetien und das Trentino (Welsch Tirol) folgen? Also ich glaub selbst der Strache würde nicht wissen was ihn lieber ist, Süd Tirol Beitritt und gleichzeitiger EU-Austritt (ist ja nicht mehr Thema bei der FPÖ), würden ihn wohl komplett überfordern. 
 Video 3: 12 Minuten “Mythbustern” in denen mit so mancher Propagandalüge aufgeräumt wird.
Achja und wenn ich schon hier Mythen sprenge, ein paar Korrekturen zum heutigen Artikel der Kleinen Zeitung:
1. Nein die Schotten wollen keine konstitutionelle, sondern eine konstitutionell-parlamentarische Monarchie.
2. Das United Kingdom besteht nicht nur aus England und Schottland, da gehören Wales und Nord-Irland auch noch dazu.
3. Dass GB Einfluss verliert, lass ich mir stellenweise einreden, dass Sie aber dann kaum mehr im Sicherheitsrat sein können, weil Sie ihre Atomwaffen abrüsten müssen. No Way, bevor das passiert, protestiert noch Argentinien dass auf den Falklands ein U-Boot Stützpunkt für die NUKES errichtet wird. 
4…….

Ein Schlusskommentar:

Für die EU ist einerseits die Regionalisierung und die Entstehung von Identitätsstaaten ein Seegen, für die Zusammensetzung der neuen Kommission (40+ Kommissare) ein Fluch und für den inneren Zusammenhalt bei gegenseitigen Anschuldigungen unserer geschätzten Politiker gelinde gesagt, ein Alptraum.


Video 4: Was sagt denn der Paradeschotte Willie dazu?

Wir werden sehen, was passiert, an Lese, Video und Diskussionmaterial mangelt es auf jeden Fall nicht. In diesem Sinne.

Do not stay, if the other one says “That’s forever”, cause thats definitely a lie.

VonSivic

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