118, Inside Politics EP. 7, Piraten und die Freiheit.

VonSivic

31. Juli 2014

Hörst Du die Wellen, hörst Du die Wellen?

Ja, ich höre Sie, aber gemeint sind diesmal weder die Wellen des Meeres, noch die Radiowellen welche uns täglich beschallen, es sind die Wellen des Internets die täglich an unsere eigenen Kaimauern schlagen.

Was meine ich damit? Der heutige Nachrichten-Konsument hat sich längst eine eigene Mikrokultur angelegt, in der er sich selbst aussucht wann und wo er zuhört und welche Medien er konsumiert, respektive was er davon hinterfragt (Eigenverantwortung des Bürgers).

Die Zahl der Informationen und Nachrichten die wir abrufen könnten geht in die Millionen. Welche Bilder, Videos oder Pressetexte wir schließlich inhalieren entscheiden teilweise wir selbst, auf einer subjektiven Ebene aber auch unser Beruf, unsere Interessen, unsere eigenen Kenntnisse über die Pressewelt und zum Teil auch unsere Umgebung die uns Zugänge zu Internetseiten, Fernsehsendungen etc. zugänglich macht, die wir vorher nicht kannten und damit sind sowohl unsere Freunde / Bekannten, als auch die Links die uns Standard, Presse, ORF und die vielen anderen Medienkonzerne denen wir uns anvertrauen präsentieren, gemeint.

Video: Philip Pacanda im Kreuzverhör auf der FH-Joanneum.

Um dieses und andere Themen ging es auch in der 23 Minuten langen und siebenten Folge von INSIDE POLITICS mit Philip Pacanda, Gemeinderat der PPÖ in Graz, der auf den Grazer Linuxtagen im Zuge unserer Session „Blog Dich frei“ zu Fragen im Bezug auf Medien, Einfluss des Staates auf die Presse durch eine eigene Medienpolitik, Medienpolitische Wechselwirkungen, als auch das Bloggen und den eigenen Umgang mit der Presse, Twitter, WordPress und Co., sehr detailliert Stellung nahm.

Und Sivic, was machst Du gerade?

Achtung, als Mitglied von Trieste Libera kann der folgende Bericht von mir, nicht als neutral angesehen werden.

Während die Weltspitze sich gerade berät ob Sie die nächste Generation von jungen Leuten im nächsten Russlandfeldzug verheizen soll, genieße ich die Seeluft die zwei Strassen weiter von den Stränden und Kais Triests ihren Weg unser Büro am Piazza della Borsa findet und für meine literarisch an Mahler und Zweig erinnernden Berichte mitverantwortlich ist, auch wenn ich von der Urlaubskulisse dieser ewigen Stadt bislang wenig mitbekommen habe.

Mein täglicher Weg von meiner Unterkunft führt mich zwar am Piazza de Unita wo das malerische Rathaus Triests steht, vorbei und bringt mich gegenüber der ehemaligen Börse in den ersten Stock des Hauptquartieres des Movimento Trieste Libera viel zum urlauben komme ich aber nicht.

Ich sitze derzeit täglich 8-12 Stunden im Büro des Movimento Trieste Libera und arbeite an den Vorbereitungen für einige Dinge, von denen ihr vielleicht demnächst sogar einmal in den Maßenmedien unseres kleinen Landes etwas lesen könnt, bis dahin ist aber noch viel Zeit.

Für die Leute welche die Geschichte noch nicht kennen, fasse ich dass ganze kurz zusammen. 
Seit zwei Jahren macht sich die Movimento Trieste Libera daran, mittels Informationsveranstaltungen, Demonstrationen und Gerichtsverfahren, national als auch international den Fall des rechtlich nie in den Staat Italien integrierten Freien Territoriums Triest publik zu machen.

Man beruft sich dabei auf das Londoner Memorandum von 1954, welches der italienischen Regierung, nicht aber dem Staat Italien die provisorische Verwaltung über die sogenannte ZONE A (einen Küstenstreifen von Duino bis Muggia) übergab, die jugoslawische Regierung übernahm die Verantwortung über die ZONE B von Dekani – Novigrad, die Bevölkerung dieser Gebiete entschied sich 1990/91 für Slowenien, bzw. ab Sečovlje für Kroatien.

Somit geht es bei der ganzen Diskussion rein um die Durchsetzung der internationalen Rechte des Freien Territoriums Triests und der uneingeschränkten Nutzung des Freihafens der derzeit von den italienischen Behörden verwaltet und mit Sondertaxen belastet wird um den Warenverkehr von anderen Städten aus zu betreuen.

Dass dies der triestinischen Bevölkerung alles andere als passt, sah man an der steigenden Beteiligung bei den Demonstrationen gegen die italienischen Autoritäten an denen bis zu 8.000 Personen im letzten Jahr teilnahmen und der steigenden Nervösität italienischer Gerichte und Behörden die nun rechtlich gegen Trieste Libera herangehen und in Triest kaum noch die triestinsche Fahnen hießen. Dafür glaubt man als nicht eingeweihter Zeitzeuge dass hier in Triest lauter italienische Patrioten leben, so hoch ist mittlerweile die Anzahl der italienischen Flaggen in dieser Stadt.

Dass dies allerdings ganz anders ist als von staatlicher Seite suggeriert, liegt unter anderem auch an den Schlachtrufen der triestinschen Freiheitskämpfer die zu Tausenden bei den Demonstrationen „Italien raus“ rufen und dies auf Deutsch, noch Fragen?

Morgen gibt es dann einen kleinen Fotobericht was hier so vor sich geht.

VonSivic

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