§108 Vertragsschluss ohne Einwilligung, behandelt den Schutz von Minderjährigen im BGB, beim Abschluss von Verträgen ohne die Einwilligung des Erziehungsberechtigten.
Und weil ich mal wieder nicht zählen konnte, startete ich mit §107, welchen ich euch jedoch nicht verschweigen möchte.
§107 ist Teil des Scheidungsrechts und regelt als Ausserstreitsgesetz die reguläre Scheidung, Fürsorge, Besuchsrechte und das Kindeswohl. Übrigens die passende Vorlesung im TU Katalog, Bürgerliches Recht Ergänzung ist nicht nur für Frischvermählte eine Bereicherung des Studienalltags. ___________________________________________________________________________________________
Nun zur Sache, ursprünglich als Blick um die Welt gedacht, wird es diesmal ausschließlich um den UnterwassersportUnterwasserrugby gehen.
Warnhinweis: Aufgrund meiner Tätigkeit als Spieler des STC-Graz ist dieser Beitrag nicht neutral.
Neuigkeiten vom Sport:
Unterwasserrugby ist eine der wohl ungewöhnlichsten Sportarten die es weltweit gibt.
Dieses als Zeitvertreib zum etwas trägen Schwimmhallentraining im Winter von Sporttauchern entwickelte Spiel wird nun seit gut 50 Jahren gespielt. Seit 1979 gibt es auch in Graz eine Mannschaft die heuer zum 13. Mal den steirischen Panther veranstaltet.
Gespielt wird regulär 2x15min, in Abwandlungen auch gerne mal nur 2x10min, in einem Becken mit einer Mindesttiefe von 3,20m und Längen von 13-25m.
Beim Spiel selbst tauchen sechs Männer oder Frauen (ebenso viele auf der Bank) gleichzeitig in die Tiefen des Eggenberger Bades runter um dort einen 3 Kilogram schweren und mit Salzwasser gefüllten Ball in einen Stahlkorb zu versenken. Weil dies aber alleine zu einfach wäre, spielen die mit Taucherbrillen, Schnorcheln und Flossen bewaffneten Spieler gegen ebenso viele Gegner auf der anderen Seite des diesmal 25m langen, 13m breiten und knapp 5m tiefen Spielbereichs.
Wichtigste Regel: Angegriffen darf nur jemand werden der den Ball hält, auch nur dieser darf Spieler angreifen die keinen Ball halten (z.B. den Tormann).
Bild 1: Diese Aufnahme von der tschechischen Meisterschaft 2013 in Wien, zeigt wie tiefgründig es beim Unterwasserrugby zugeht, ganz hinten der Korb.
Nach zwei harten Spieltagen endete der 13. Steirische Panther mit einem Überraschungserfolg des STC-Graz (Steirischer Tauchsportclub Graz), dem Team des STC unter der Führung von Mannschaftskapitän Thomas Schenkeli gelang es zum ersten Mal den Wanderpokal in Graz zu halten.
Der Erfolg zeichnete sich schon am ersten Tag des zum ersten Mal zweitägig veranstalteten Turniers ab, an dem 10 Mannschaften teilnahmen. Davon waren sieben Herren/Mixed Teams und drei Damen Mannschaften die ebenfalls erstmalig in Österreich in einem eigenen Damenbewerb um eine steirische PantherIn spielten.
Bild 2: Historischer Moment, mit Fysalis Athen trat erstmals eine Mannschaft aus Griechenland bei einem UWR-Turnier an.
Der STC-Grazgewann am ersten Spieltag vier von sechs Spielen (davon ein Untentschieden und eine Niederlage) und verließ die Gruppenphase mit 13 Punkten ex-equo mit Brno/Budweis in Richtung Semifinale. Dort warteten die vorläufig viertplazierten Salzburger von SALUK gegen die man Tags zuvor 0:0 spielte. Im zweiten Halbfinalspiel kam es zu einem Aufeinandertreffen der beiden tschechischen Spielergemeinschaften Shakers ein Jointventure von Mannschaften aus Prag und Beroun und Brno/Budweis, diese Partien entschieden die Shakers mit 4:3 und der STC Graz mit 1:0 für sich.
Danach kam es zum Spiel um Platz 3 in welchem sich Brno/Budweis gegen SALUK 2:1 durchsetzte, obwohl SALUK über weite Strecke das Spiel kontrollierte und bis kurz vor Schlus 1:0 vorne lag.
Das Finale des Damenbewerbes, entschieden die tschechischen Damen die als Volans antraten, mit einem klaren 3:0 gegen die Mädels des UWR Wien für sich. Sie nahmen somit einen der begehrten Panther einer langen Tradition folgend nach Tschechien mit.
Die Grazer Mädels welche zuletzt starken Zulauf erhielten, bekamen Unterstützung von den erstmals an einem Turnier teilnehmenden Griechinnen die mit dem Mixed-Team Fysalis Athen nach Graz kamen. Leider wurden sie allerdings nur Drittplatzierte und somit letztes Team beim Frauenbewerb.
Bild 3: Der Erfolg zeichnete sich langsam ab.
La Final:
Kurz danach folgte das Finale der Herren. Die Taktik die der Kapitän Thomas Schenkeli ausgab war klar, hinten eng verteidigen und den Gegner müde werden lassen, danach zum Konter anschwimmen und in Führung gehen. Der schultergeschlossene Kreis der Mannschaft löste sich nun auf und die Spieler bezogen ihre Positionen.
Das Startsignal ertönte und die Spieler beider Mannschaften schwommen gegen die Spielfeldmitte an um ins fast fünf Meter tiefe Becken abzutauchen um den dort liegenden Ball als erste zu fangen.
Bild 4: Das Match beginnt, es geht abwärts.
Fast wie Tegetthoffs Mannen in der Seeschlacht von Lissa 148 Jahre zuvor warfen sich die Spieler beider Mannschaften in ein Mêlée, welches anfangs unter starken Druck der Shakers in einem Kampf um die Vorherrschaft im Grazer Strafraum entbrannte. Dieser Nahkampf sollte sich noch als Kräfte raubende Falle für die Böhmen entpuppen.
Während man nach den ersten 10 Minuten noch mit 0:0 in die Halbzeit ging und die ersten Spieler schon mit einem Penaltyschießen rechneten, war nach der erfolgten 1:0 Führung in Minute Vierzehn das Spiel beinahe gelaufen. In einem kurzen Timeout wurde nochmals auf die Taktik eingegangen und Luft geatmet.
Die Grazer spielten nun die Shakers aus und wehrten den letzten großen Gegenangriff durch einen Befreiungsschlag auf ca. 2m Tiefe über die linke Flanke ab, um sich erneut in die gegnerische Spielhälfte zu begeben. Mit gezielten Doppelschlägen aus der Brust heraus beschleunigten sie mit ihren Flossen tief in die gegnerische Hälfte. Das Wasser spritzte weit über die Beckenränder hinaus, die Stimmung war gespannt, schaffen die Shakers noch den Ausgleich, oder geht Graz nochmal aufs Ganze um ein 2:0 zu erzielen.
Auf dem Korb lagen die Torleute die Verteidiger saßen vor dem Korb und wehrten die Angriffe der Grazer ab und drängte sie gegen die Wand rechts vom Tor, das Gerangel erreichte seinen Höhepunkt.
Bild 5: Nervenkrieg, hastig und ohne Zeitverlust wird gewechselt.
Während noch fleißig Spieler von der Ersatzbank ins Becken wechselten und umgekehrt, zeichnete sich der erste Erfolg des heimischen Teams beim eigenen Turnier langsam ab. Nach dem Schlusston sprangen Spieler beider Mannschaften ins Becken und bedankten sich mit Handshakes beim jeweils Anderen für den dreidimensionalen Bruderstreit, der 1:0 endete.
Bild 6: Nach dem Spiel, der Triumph ist noch nicht fassbar.
Der STC-Graz bewies nun den schon seit einigen Jahren sich abzeichnenden Anspruch gerecht zu werden und zu den Topadressen der heimischen Spiellandschaft und derer Mitteleuropas aufzusteigen.
Bild 7: Die Mannschaft erhält “ihren” Panther.
Bild 8: Endlich zuhause, der Steirische Panther thront über vergessener Ausrüstung und bleibt erstmals in Graz.
Auch Sivics.Blog gratuliert der Grazer Mannschaft zum Sieg und einem gelungen Panther mit vielen Premieren und Neuerungen.